Abstract

Hintergrund und ZielTelemedizinische Schlaganfall-Netzwerke tragen dazu bei, die Schlaganfallversorgung und insbesondere den Zugang zu zeitkritischen Schlaganfalltherapien in vorrangig strukturschwachen, ländlichen Regionen zu gewährleisten. Ziel ist eine Darstellung der Nutzungsfrequenz und regionalen Verteilung dieser Versorgungsstruktur.MethodenDie Kommission „Telemedizinische Schlaganfallversorgung“ der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft führte eine Umfragestudie in allen Schlaganfall-Netzwerken durch.ErgebnisseIn Deutschland sind 22 telemedizinische Schlaganfall-Netzwerke aktiv, welche insgesamt 43 Zentren (pro Netzwerk: Median 1,5, Interquartilsabstand [IQA] 1–3) sowie 225 Kooperationskliniken (pro Netzwerk: Median 9, IQA 4–17) umfassen und an einem unmittelbaren Zugang zur Schlaganfallversorgung für 48 Mio. Menschen teilhaben. Im Jahr 2018 wurden 38.211 Telekonsile (pro Netzwerk: Median 1340, IQA 319–2758) durchgeführt. Die Thrombolyserate betrug 14,1 % (95 %-Konfidenzintervall 13,6–14,7 %), eine Verlegung zur Thrombektomie wurde bei 7,9 % (95 %-Konfidenzintervall 7,5–8,4 %) der ischämischen Schlaganfallpatienten initiiert. Das Finanzierungssystem ist uneinheitlich mit einem Vergütungssystem für die Zentrumsleistungen in nur drei Bundesländern.DiskussionEtwa jeder 10. Schlaganfallpatient wird telemedizinisch behandelt. Die telemedizinischen Schlaganfall-Netzwerke erreichen vergleichbar hohe Lyseraten und Verlegungen zur Thrombektomie wie neurologische Stroke-Units und tragen zur Sicherstellung einer flächendeckenden Schlaganfallversorgung bei. Eine netzwerkübergreifende Sicherstellung der Finanzierung und einheitliche Erhebung von Qualitätssicherungsdaten haben das Potenzial diese Versorgungsstruktur zukünftig weiter zu stärken.Zusatzmaterial onlineDie Onlineversion dieses Beitrags (10.1007/s00115-021-01137-6) enthält weiteres Zusatzmaterial (Fragebogen). Beitrag und Zusatzmaterial stehen Ihnen auf www.springermedizin.de zur Verfügung. Bitte geben Sie dort den Beitragstitel in die Suche ein, das Zusatzmaterial finden Sie beim Beitrag unter „Ergänzende Inhalte“.

Highlights

  • Background and objectiveTelemedical stroke networks improve stroke care and provide access to time-dependent acute stroke treatment in predominantly rural regions

  • The aim is a presentation of data on its utility

  • transfer for thrombectomy was initiated in 7.9%

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Summary

Der Nervenarzt

J. Barlinn1 · S. Winzer1 · H. Worthmann2 · C. Urbanek3 · K. G. Häusler4 · A. Günther5 · H. Erdur6 · M. Görtler7 · L. Busetto8 · C. Wojciechowski1 · J. Schmitt9 · Y. Shah10 · B. Büchele11 · P. Sokolowski12 · T. Kraya13 · S. Merkelbach14 · B. Rosengarten15 · K. Stangenberg-Gliss16 · J. Weber6 · F. Schlachetzki17 · M. Abu-Mugheisib18 · M. Petersen19 · A. Schwartz20 · F. Palm21 · A. Jowaed22 · B. Volbers23 · P. Zickler24 · J. Remi25 · J. Bardutzky26 · J. Bösel10 · H. J. Audebert6,27 · G. J. Hubert28 · C. Gumbinger8

Zusatzmaterial online
Netzwerkkliniken je Raumordnungsregion
Ja Nein a b
Netzwerkarbeit und Qualitätssicherung
Hohe Warte
Sachsen netzwerk Nordwestsachsen
Einhaltung ethischer Richtlinien
Findings
Literatur
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