Abstract

Zusammenfassung: Empirische Studien zeigen, dass in pädagogischen Interaktionen mit Erwachsenen die kindliche Imitation beobachteter Handlungen überwiegt. Diese Imitationstendenz kann durch einen instruktiven Interaktionsstil der erwachsenen Person verstärkt werden. Innovatives Verhalten wird dabei verringert. Die Generierung eigener, neuer Handlungsmöglichkeiten ist jedoch wichtiger Bestandteil von Exploration und aktivem Lernen. Das pädagogische Interaktionsformat des Sustained Shared Thinking (SST) hat sich als förderlich für die Hypothesengenerierung bei Kindern erwiesen. In der vorliegenden Studie wurden Einflüsse von SST-Sprachelementen auf das innovative Verhalten im Kindergartenalter untersucht. Dazu wurde 4- bis 6-jährigen Kindern ( N = 51) in drei unterschiedlichen Interaktionsbedingungen (instruktiv, SST und neutral) eine neuartiges Kartenlegespiel demonstriert, das sie anschließend selbst nachlegen konnten. Handlungen der Kinder wurden als innovativ (Abweichung von Muster und Anzahl der gelegten Karten) oder imitativ (Kopie von Muster und Anzahl der gelegten Karten) codiert. Kinder in der SST-Bedingung zeigten mehr innovative Handlungen als Kinder in der instruktiven Bedingung. Die Ergebnisse legen nahe, dass Anwendung von SST-Sprechhandlungen einen positiven Einfluss auf das innovative Verhalten von Kindern haben kann.

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