Abstract

Für Chirurgen in der Klinik und Praxis ist der Umgang mit Nahtmaterial das „tägliche Brot“. Daher könnte man annehmen, dass die Kenntnisse dieses Materials kompetent und umfassend sind. Die tägliche Erfahrung zeigt indes ein anderes Bild. Oft sind die Kenntnisse bezüglich Nadelform, Nadelbeschaffenheit sowie Nadelgröße nur marginal und der Chirurg muss sich auf die Kenntnisse seiner OP-Pflegefachkraft verlassen. Die Wahl der Nadel ist für jeden Operationsschritt und jedes Gewebe ausschlaggebend. Die Verwendung des korrekten Nahtmaterials in Bezug auf das zu nähende Gewebe ist jedoch essenziell, einerseits hinsichtlich der Qualität der Naht, aber auch hinsichtlich der Traumatisierung des Gewebes andererseits. Je nach Gewebe sind an Nadel wie auch an Fäden verschiedene Anforderungen zu stellen respektive zu berücksichtigen. Mit diesem Beitrag sollen die wesentlichsten und grundlegendsten Kenntnisse vermittelt werden wie Einfluss der Nadelform und Dimension, Auswirkung von atraumatischen respektive traumatischen (sog. scharfe) Nadeln auf das Gewebe, die Form der Nadelspitze. Das Zusammenspiel zwischen Nadelhalter und Nadel und der Hand des Operateurs bei verschiedenen Anwendungen wird dargestellt. In diesem Beitrag wird das Hauptaugenmerk auf Nadel und Nadelhalter gelegt. In Planung ist ein Nachfolgebeitrag, der sich speziell dem Nahtmaterial widmet. Der Beitrag erhebt nicht den Anspruch auf 100 %ige Vollständigkeit, es sollen jedoch die wesentlichsten, alltäglich vorkommenden Fragen geklärt werden.Zusatzmaterial onlineDie Online-Version dieses Beitrags (10.1007/s00064-021-00734-7) enthält eine Vergleichstabelle der chirurgischen Nadeln verschiedener Hersteller (ESM2) inklusive Erläuterungen (ESM1) sowie 2 Videos zu den Nadelhaltergriffen: Video 1 Nadelhaltergriff: Daumen-Ringfinger-Griff (ESM3) und Video 2 Nadelhaltergriff: Daumenballengriff (ESM4) (Videos: Mit freundl. Genehmigung von © Dr. Theddy Slongo [Autor der Videos], Inselspital Bern, Paediatric Trauma and Orthopaedics, University Children’s Hospital, Dept. of Paediatric Surgery. Alle Rechte vorbehalten).

Highlights

  • For surgeons in the clinic and practice, the handling of suture material is the “daily bread”

  • One might assume that knowledge of this material is competent and comprehensive

  • The knowledge regarding needle shape, needle composition as well as needle size is only marginal and the surgeon has to rely on the knowledge of his OR nurse

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Summary

G Gerade

C Kurze schneidende Spitze f Nadelkörper dünn s Nadelkörper, starke Ausführung v Break-off-Nadel b Schwarze Nadel. Das Klemmmoment des Nadelhalters ist das Maß für die Kraft, die von den Backen des Nadelhalters auf eine chirurgische Nadel ausgeübt wird [2]. Die Nadel wird im Normalfall senkrecht und in Längsrichtung senkrecht zum Nadelhalter gehalten, dabei sollte die Nadel nicht mit der Spitze des Halters, sondern wenige Millimeter dahinter gefasst werden (Abb. 13). Abb. 18 8 Daumenballengriff: Das Ende des Nadelhalters liegt frei in der Hand und wird mit Mittelfinger und Zeigefinger gegen den Daumenballen gedrückt. Mit korrekter Drei-Punkte-Stabilisierung durch den Zeigefinger ist neben dem sicheren Halt auch die ungehinderte Drehung des Nadelhalters erreicht (Abb. 16). Beim Daumenballengriff liegt das Ende des Nadelhalters frei in der Hand und wird mit Mittelfinger und Zeigefinger gegen den Daumenballen gedrückt (Abb. 18).

Drei Haupttypen von chirurgischen Nadeln werden unterschieden
Literatur
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