Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Berufskraftfahrer*innen im Personenverkehr sind bei ihrer Arbeit diversen Belastungen ausgesetzt. Dazu gehören neben dem Schichtdienst unter anderem die hohe Verantwortung gegenüber den Fahrgästen oder auch die Gewährleistung von Pünktlichkeit mit der Einhaltung von Fahrplänen. Ziel dieser Arbeit ist es, psychische Beanspruchungsfolgen bei Bus- und Straßenbahnfahrer*innen mit Schichtdienst zu identifizieren und deren Beanspruchungszustand und Schlafverhalten dem von Beschäftigten aus der Verwaltung des gleichen Unternehmens, jedoch ohne Schichtdienst, gegenüberzustellen. Methodik An der Studie nahmen 24 Bus- und Straßenbahnfahrer*innen mit Schichtdienst (Alter 46,3 ± 11,0 Jahre) und 29 Verwaltungsangestellte des gleichen Unternehmens ohne Schichtdienst (Alter 46,5 ± 10,5 Jahre) teil. Die subjektive Beanspruchung wurde mit Fragebögen (Pittsburgh Sleep Quality Index [PSQI], General-Health-Questionnaire [GHQ-12], Epworth Sleepiness Scale [ESS] und Erholungsunfähigkeit) erfasst. Ergebnisse Bus- und Straßenbahnfahrer*innen klagten über eine signifikant schlechtere Schlafqualität im Vergleich zu Verwaltungsangestellten (PSQI-Gesamtpunktzahl 7,0 ± 2,2 vs. 5,6 ± 3,3 Punkte; p = 0,038). Von den Fahrer*innen wurden 69 % als schlechte Schläfer im Vergleich zu 41 % der Verwaltungsangestellten eingestuft ($$p_{\text{Chi}^2}$$ p Chi 2 = 0,037). Die subjektiv eingeschätzte psychische Gesundheit, die Tagesschläfrigkeit und auch die Erholungsunfähigkeit unterschieden sich in beiden Gruppen nicht. Diskussion Aufgrund des hohen Anteils von Bus- und Straßenbahnfahrer*innen mit eingeschränkter Schlafqualität besteht in diesem Verkehrsunternehmen Handlungsbedarf zur Verbesserung des Schlafes in dieser Berufsgruppe.

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