Abstract
Der arteriell ischämische Schlaganfall im Kindes- und Jugendalter gehört zu den zeitkritischsten Notfällen in der Pädiatrie. Dennoch wird er häufig mit einer oft prognostisch relevanten Zeitverzögerung diagnostiziert. Gründe dafür liegen neben der geringen Awareness auch in der zuweilen unspezifischen klinischen Präsentation mit einer herausfordernden Breite kritischer Differenzialdiagnosen sowie in der Fläche noch wenig verzahnter Akutversorgungsstrukturen. Gleichwohl zeigen grundsätzlich die beim Erwachsenen etablierten Revaskularisationsstrategien auch beim Kind ihre möglichen, zum Teil spektakulären Erfolge. Es gilt also, diese nach Möglichkeit auch den betroffenen Kindern zur Verfügung zu stellen, auch wenn hier derzeit ein nicht annähernd vergleichbarer Grad an Evidenz erreicht ist. Postakut ist die ätiologische Aufarbeitung durch die größere Bandbreite zu bedenkender Risikofaktoren besonders komplex, muss aber in der Lage sein, das individuelle Risikoprofil mit Sekundärprophylaxe, Rezidivrisiko und Outcome präzise zu identifizieren. Die Langzeitbetreuung im multiprofessionellen, interdisziplinären Team muss die biopsychosozialen Aspekte des Kindes in seiner jeweiligen Entwicklungsphase berücksichtigen und damit eine bestmögliche Integration des Kindes in sein soziales und schulisches, später berufliches Umfeld realisieren.
Highlights
Postakut ist die ätiologische Aufarbeitung durch die größere Bandbreite zu bedenkender Risikofaktoren besonders komplex, muss aber in der Lage sein, das individuelle Risikoprofil mit Sekundärprophylaxe, Rezidivrisiko und Outcome präzise zu identifizieren
Verlauf ist in der Regel nach 6 bis 12 Monaten selbstlimitierend
Im Hinblick auf die relativ hohe Inzidenz von Arteriopathien beim kindlichen Schlaganfall muss spätestens in der weiterführenden MRT-Diagnostik ein besonderer Fokus auf die Gefäßwanddarstellung gelegt werden
Summary
Der arteriell ischämische Schlaganfall im Kindes- und Jugendalter gehört zu den zeitkritischsten Notfällen in der Pädiatrie. Postakut ist die ätiologische Aufarbeitung durch die größere Bandbreite zu bedenkender Risikofaktoren besonders komplex, muss aber in der Lage sein, das individuelle Risikoprofil mit Sekundärprophylaxe, Rezidivrisiko und Outcome präzise zu identifizieren. Für den Schlaganfall im Erwachsenenalter liegen evidenzbasierte Diagnostikalgorithmen und Therapieempfehlungen vor, neue Versorgungsmodelle (neurovaskuläre Netzwerke) sind erfolgreich und die Stroke-Units flächendeckend etabliert. Bei Erwachsenen erhöht der be(„balance, eyes“)FAST-Test die Sensitivität bei Infarkten der hinteren Zirkulation noch einmal deutlich, sodass empfohlen wird, im klinischen Setting auch bei Kindern und Jugendlichen bevorzugt den beFAST-Test anzuwenden [4]. » Die klinische Präsentation des AIS ist umso unspezifischer, je jünger das Kind ist Trotzklarer Leitsymptomewird die Diagnose des kindlichen Schlaganfalls durch das Auftreten weiterer unspezifischer Symptome erschwert [23, 39]. Tab. 1 Auswahl möglicher Ursachen und Risikofaktoren. (Adaptiert an [20, 21]) Ursachen und Risikofaktoren
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