Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Kampagnen zum sicheren Babyschlaf haben dazu geführt, dass die Zahl der am plötzlichen Säuglingstod verstorbenen Kinder seit den 1990er-Jahren stark gesunken ist. Trotzdem gibt es weiterhin vermeidbare Fälle. Leider lassen sich Eltern in Produktkaufentscheidungen zum Babyschlaf bewusst oder auch unbewusst durch Medien und Werbung beeinflussen. Methode Es erfolgte eine Evaluation der Online-Webseiten großer Drogerieketten (DM, Rossmann, Müller), eines Babynahrungsherstellers (Hipp) und zweier Onlineshops (Baby-Walz und Amazon) auf die Einhaltung der Empfehlungen zur Vermeidung des plötzlichen Säuglingstodes bei der Vermarktung von Babyprodukten. Ergebnisse Insgesamt wurde die Werbung von 185 Produkten analysiert. Davon wurden auf 142 (77 %) wache Babys gezeigt und auf 42 (23 %) schlafende Babys, davon waren 33 (18 %) liegend abgebildet. Der Großteil der liegend abgebildeten Babys schlief in Rückenlage (67 %). Ein empfohlener Schlafsack wurde nur bei 12 % der Babys gezeigt, während ein Drittel mit Decke oder Kissen schlief. Bei knapp einem Viertel der Babys waren Kuscheltiere in der unmittelbaren Schlafumgebung zu finden. Bedsharing, das Teilen des Bettes mit einer anderen Person, wurde bei insgesamt zwei Produkten abgebildet. Ein Schnuller war bei fünf Produkten gezeigt. Diskussion Babyprodukte zeigen leider häufig eine unsichere Schlafumgebung und Position für Babys, was zu falschen Engrammen bei Eltern führen kann. Insgesamt besteht deutlich Nachbesserungsbedarf bei der Darstellung eines sicheren Babyschlafs in der Werbung.

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