Abstract

This paper examines the verbal strategies used by speakers of German in Germany and Switzerland and speakers of Serbian in Serbia in order to voice a request. The participants in the study were asked what they would say in the following three situations: Asking for the way to the railway station in a strange city, asking their younger brother to pass the salt at the family dinner table, and buying a pretzel at the local bakery. Subsequently, the use of downtoners like 'please' or special particles was analysed, as well as the frequency of non-indicative verbal modes (subjunctive or conditional), the occurrence an equivalent of excuse me at the beginning of the request, and the use of greetings and address forms. The results show surprising differences between the three groups.

Highlights

  • This paper examines the verbal strategies used by speakers of German in Germany and Switzerland and speakers of Serbian in Serbia in order to voice a request

  • Die letztgenannte Gruppe dient dabei in gewisser Hinsicht als Tertium comparationis, indem sie sich sowohl hinsichtlich Sprache als auch Kultur von den beiden anderen unterscheidet

  • Werden etwa im Serbischen zwar bei der Frage nach dem Weg zum Bahnhof kaum downtoner benutzt; anderseits fällt aber die ungewöhnlich Länge der Äußerungen auf: Sie umfassten zwischen 8 und 31 Wörtern[29], was bei einer artikellosen pro-drop-Sprache beachtlich ist

Read more

Summary

Einleitung

Anlass für die kleine Untersuchung, aus der im Folgenden eine Auswahl von Ergebnissen vorgestellt werden sollen, war ein in mehreren Schweizer Tageszeitungen publiziertes Interview mit Christoph Stokar, Autor des 2012 erschienenen Buches Der Schweizer Knigge. Dass es hingegen wirklich irgendwo auf der Welt eine Gesellschaft gibt, deren Mitglieder nach Maßgabe ihrer eigenen Regeln stets unhöflich zueinander sind – etwa so, als würden Muttersprachler des Deutschen die Bedienung im Café regelmäßig mit Kaffee her, aber dalli! Dennoch kann die Wahrnehmung von Unterschieden zwischen den pragmatischen Regeln verschiedener Gruppen offenkundig dazu führen, dass wie im oben zitierten Fall ganzen Sprachgemeinschaften mangelnde Höflichkeit und ein mieser Charakter zugeschrieben wird: Man misst die „fremde“ Pragmatik mit den Maßstäben der eigenen und kommt zu dem Schluss, dass sie unzureichend ist. Interessanter ist hingegen die Frage: Sind die gruppenspezifischen Regeln wirklich so, wie sie hier angesetzt werden – oder verbergen sich in Wirklichkeit nationale Stereotype und Vorurteile hinter der Annahme, die gar nicht der Realität entsprechen? Die letztgenannte Gruppe dient dabei in gewisser Hinsicht als Tertium comparationis, indem sie sich sowohl hinsichtlich Sprache als auch Kultur von den beiden anderen unterscheidet

Grundlagen
Die Erhebung
Abschließende Bemerkungen
Findings
29 Die 31 Wörter umfassende Äußerung lautete
Full Text
Published version (Free)

Talk to us

Join us for a 30 min session where you can share your feedback and ask us any queries you have

Schedule a call