Abstract

ZusammenfassungUmweltkatastrophen, wie zum Beispiel Hochwasser, richten zunehmend Schäden in Städten und Siedlungsgebieten in Deutschland an. Die Fähigkeit von Betroffenen, mit den Folgen einer Hochwasserkatastrophe umzugehen, wird durch ihre Verwundbarkeit beeinträchtigt. Die Verminderung der Verwundbarkeit, etwa durch die Bildung von sozialer oder struktureller Resilienz, kann dabei Abhilfe schaffen. Dies gilt insbesondere für den Wiederaufbau, dem eine Verbesserung – und nicht nur die Rekonstruktion des Status quo – zugeschrieben wird. Aber welche Rolle spielt die Verwundbarkeit für Wiederaufbauprojekte, und was für eine Art von Wiederaufbau kann durch eine gute räumliche Planung in der Folge erzielt werden? Wir untersuchen diese Fragen anhand einer Fallstudie des Donauhochwassers im Jahr 2013, mit der bayerischen Stadt Deggendorf als Fokus. Eine Datenerhebung wurde mittels eines Fragebogens, einer räumlichen Analyse und qualitativer Interviews von 2013 bis 2018 durchgeführt. Anhand der Ergebnisse lassen sich bestimmte soziale Verwundbarkeiten identifizieren, die den individuellen Zugang zu Ressourcen im Wiederaufbau und den langfristigen Umgang der Betroffenen mit den Risikofolgen stark beeinflussen. Es erscheint sinnvoll, dies in zukünftigen Planungen stärker zu berücksichtigen. Der Artikel ist ein Beitrag zur Diskussion über die gesellschaftlichen Ursachen sozialer Verwundbarkeit und richtet sich an Verantwortliche in der Planung und im Katastrophenmanagement, aber auch an die zunehmend betroffene Öffentlichkeit.

Highlights

  • The capacity of the impacted populations to cope with the outcome of related disasters is, amongst others, influenced by their vulnerability

  • The results show how particular social vulnerabilities strongly influence the individual access to resources required during recovery and reconstruction as well as the capacity to deal with long-term disaster impacts

  • We conclude that recovery and development planning needs to acknowledge such vulnerabilities to a higher degree

Read more

Summary

Einleitung

Hochwasserkatastrophen betreffen in zunehmendem Maße nicht nur Küstenregionen, sondern ebenso Städte und Siedlungsgebiete in Flussregionen Um langfristig Risikominderung und größere Resilienz gegenüber Umweltereignissen erzielen zu können, müssen nicht nur Klimaveränderungen und deren Folgen, sondern auch die Verwundbarkeit der Betroffenen berücksichtigt werden Welche Rolle spielt Verwundbarkeit momentan im Wiederaufbau nach Hochwasserkatastrophen in Deutschland und was für eine Art von Wiederaufbau kann eine bessere und adaptive (Stadt-)Planung in Folge erzielen?. Die erhobenen Daten wurden durch eine räumliche Analyse der betroffenen Grundstücke und qualitative Interviews ergänzt. Dieser Beitrag geht den Fragen nach, welche Rolle die Verwundbarkeit für Wiederaufbauprojekte spielt und was für eine Art von Wiederaufbau durch eine gute räumliche Planung in der Folge erzielt werden kann.

Forschungsansätze sozialer Verwundbarkeit
Methoden
Forschungskontext
Ergebnisse der schriftlichen Befragung
Allgemeine demographische Daten
Katastrophenfall
Wohnverhältnisse
Schäden
Wiederaufbau
Kommentare und Reaktionen der Folgeinterviews
Auswertung der Adressbücher
Triangulation der empirischen Daten
Diskussion
Findings
Literatur
Full Text
Published version (Free)

Talk to us

Join us for a 30 min session where you can share your feedback and ask us any queries you have

Schedule a call