Abstract

ZUSAMMENFASSUNGPsychische Erkrankungen, insbesondere solche, in denen Stress ein wesentlicher pathogenetischer Faktor ist, gehören zu den häufigsten, belastendsten und kostenintensivsten Erkrankungen unserer Zeit. Andererseits ist psychische Gesundheit trotz häufiger Exposition durch allgegenwärtige Widrigkeiten und Stressoren das weitaus häufigere Phänomen als psychische Erkrankungen. Mit anderen Worten, Resilienz gegenüber stressassoziierten Erkrankungen ist der Regelfall. Die Erforschung psychischer Resilienz und ihrer zugrunde liegenden kognitiven und neurobiologischen Mechanismen bietet daher innovative Möglichkeiten zum Verständnis der natürlichen Schutzmechanismen gegenüber stressassoziierten psychischen Erkrankungen, weist neue Wege für Prävention und Gesundheitsförderung und ergänzt die krankheitsbezogene Forschung. Die Voraussetzungen für ein einheitliches Verständnis und eine erfolgreiche neurobiologische Erforschung von Resilienz sind geeignete Methoden zur Konzeptualisierung, Operationalisierung und der Planung von Studiendesigns. Zu diesen gehören ein transdiagnostisches Vorgehen, die Operationalisierung von Resilienz als „Outcome“, d. h. Ergebnis eines Entwicklungsprozesses, eine Erfassung und Berücksichtigung der Stressorexposition, längsschnittliche Studiendesigns und die translationale Identifizierung von Resilienzmechanismen.

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