Abstract

ZusammenfassungHintergrundKarten zur zeitlichen Entwicklung der regionalen Verteilung einer gesundheitsbezogenen Maßzahl ermöglichen public-health-relevante Bewertungen des Gesundheitsgeschehens.Ziel der ArbeitDie Arbeit führt das Konzept der standardisierten Fallfatalitätsrate (sFFR) ein. Sie beschreibt das Verhältnis der regionalen Abweichung in der Mortalität zur regionalen Abweichung im dokumentierten Infektionsprozess. Die regionalen sFFR-Werte werden in Karten dargestellt und die darin beobachtete zeitlich variierende regionale Heterogenität interpretiert.Materialien und MethodenDie regionale sFFR ist der Quotient der regionalen standardisierten Mortalitäts- und Fallrate. Sie wird mittels eines bivariaten Modells geschätzt. Die in Karten dargestellten sFFR-Werte basieren auf den SARS-CoV-2-Meldedaten aus Bayern seit Anfang April 2020 bis Ende März 2021. Es werden 4 Quartale (Q2/20, Q3/20, Q4/20, Q1/21) betrachtet.ErgebnisseIn den betrachteten Quartalen liegen die bayerischen naiven FFR-Werte bei 5,0 %, 0,5 %, 2,5 % und 2,8 %. In Q2/20 sind die regionalen sFFR-Werte unregelmäßig über das Bundesland verteilt. Diese Heterogenität schwächt sich in der zweiten Welle der Epidemie ab. In Q1/21 zeigen sich in Südbayern nur vereinzelt Regionen mit erhöhter sFFR (> 1,25). Im Norden Bayerns bilden sich Cluster von Regionen mit einer sFFR > 1,25. Das Oberallgäu ist die Region mit dem niedrigsten sFFR-Wert (0,39, 95 % Kredibilitätsintervall: 0,25–0,55).DiskussionIn Bayern zeigen sich heterogene regionale SARS-CoV-2-spezifische sFFR-Werte, die sich über die Zeit verändern. Sie schätzen das relative Risiko, als dokumentierter Infektionsfall an/mit COVID-19 zu versterben. Eine starke kleinräumige Variabilität der sFFR legt nahe, regionale gegenüber übergeordneten Maßnahmen zur Steuerung des Infektionsgeschehens vorzuziehen.

Highlights

  • Maps of the temporal evolution of the regional distribution of a healthrelated measure enable public health-relevant assessments of health outcomes

  • Für die standardisierte FFR gilt: sFFRt,r = nFFRt,r/eFFRt,r

  • INWT Statistics Blog (2021) COVID-19: Karte der lokalen 7-Tage-Inzidenz im Zeitverlauf

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Summary

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Trotz gleicher Populationsgröße, gleicher dokumentierter Infektionszahlen und infektionsbedingter Sterbefälle ergibt sich eine zum Standard geringere infektionsbedingte Sterblichkeit in Region 2 als in Region 1. Kommt es andererseits in einer Region durch eine starke Zunahme der Infektionszahlen zu Engpässen in der Versorgung der schwer an COVID-19 erkrankten Personen, erhöht dies die sFFRr. Die sFFRr-Werte reflektieren somit Aspekte der Versorgung wie auch der Infektionsprävention. Hieraus ergibt sich ein erster Interpretationsversuch für die sFFRr: Werte größer 1 zeigen Situationen mit einem höheren regionalen Sterberisiko für Infizierte verglichen mit dem Standard. Werte deutlich kleiner 1 deuten auf ein geringeres Sterberisiko für Infizierte und implizieren eine Konzentration auf die Reduktion des Infektionsrisikos (Priorisierung von Kontaktbeschränkungen). Tab. 1 Berechnung der standardisierten Fallfatalitätsrate (sFFRr) für 2 Beispielregionen mithilfe des Standards

Pro XXX Einwohner
Conclusions
Einhaltung ethischer Richtlinien
Findings
Literatur
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