Abstract

HintergrundFrühere Analysen kleinräumiger Appendektomieraten zeigen erheblich höhere regionale Unterschiede der Operationshäufigkeiten bei Frauen als bei Männern.ZielDie Arbeit identifiziert valide Messgrößen zur Darstellung regionaler Unterschiede und analysiert geschlechtsspezifische Veränderungen der Appendektomieraten auf Landkreisebene in der Zeitreihe.Material und MethodenDatengrundlage sind die der DRG-Statistik entnommenen Appendektomiehäufigkeiten für 2014, 2016 sowie 2018 nach Geschlecht auf Landkreisebene. Die regionalen Unterschiede werden mittels der „systematic component of variation“ (SCV) berechnet und beurteilt. Die SCV ist im Vergleich zu Extrem-Ratio und Variationskoeffizient robuster gegenüber stark schwankender Nennerpopulationen. SCV-Werte über 5 geben einen Hinweis auf hohe Variationen und größer 10 auf sehr hohe Variationen.ErgebnisseBei der männlichen Population lassen sich nur geringe regionale Unterschiede der Operationsraten feststellen, die im Zeitverlauf stabil bleiben (SCV2014 = 2,1, SCV2016 = 1,8 und SCV2018 = 2,0). Bei Frauen hingegen liegt die SCV in den Jahren 2014 sowie 2016 (SCV2014 = 6,1, SCV2016 = 5,3) über 5 und sinkt 2018 auf 4,5 ab. Darstellungen als Funnel-Plot berücksichtigen höhere Streuungen der Operationsraten in Landkreisen mit niedrigen Einwohnerzahlen.DiskussionBei Frauen ist ein rückläufiger Trend in den Appendektomiehäufigkeiten zu erkennen. Unklar ist, ob dieser Trend auf einer Veränderung der Indikationsstellung oder auf einem geänderten allgemeinen Behandlungsmanagement bei einem Appendizitisverdacht beruht. Durch robuste Variationsmaße und der graphischen Aufbereitung als Funnel-Plots ist es möglich, systematisch bedingte regionale Versorgungsunterschiede von Zufallseffekten zu unterscheiden.

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