Abstract

HintergrundDie patellofemorale Instabilität zählt zu den häufigsten Pathologien des Kniegelenks. Die Planung und Durchführung patellastabilisierender Operationen ist sehr variabel. Bezüglich der operativen Maßnahmen kommt der präoperativen Planung, gerade im Hinblick auf die häufig hohe Komplexität der zugrundeliegenden Pathologien, eine entscheidende Bedeutung zu.FragestellungZiel dieser Studie war es, die aktuelle Versorgungsrealität in Bezug auf Planung und Durchführung patellastabilisierender Operationen unter Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) abzubilden. Des Weiteren sollte erhoben werden, ob ggf. automatisierte Analysen der zugrundeliegenden Anatomie die Planung und Durchführung patellastabilisierender Operationen (im Primär- und Revisionsfall) beeinflussen würden.Material und MethodenUnter allen aktiven Mitgliedern der DGOU wurde per Mail eine anonymisierte Online-Umfrage mit 16 Fragen erhoben. 7974 Mitglieder wurden angeschrieben, 393 Rückmeldungen konnten anschließend analysiert werden.ErgebnisseDie MPFL-Plastik (89,8 %) ist die am häufigsten durchgeführte Operation zur Patellastabilisierung. Dahinter folgen Tuberositasversatzoperationen (64,9 %), Korrekturosteotomien (51,2 %) und Trochleaplastiken (19,9 %). Die Wahl bezüglich des operativen Vorgehens fällt überwiegend auf Grundlage einer Kombination aus klinischen und radiologischen Befunden (90,3 %). Für die Entscheidung zur Operation werden hauptsächlich MRT-Bildgebung (81,2 %), Standard-Röntgenbilder (77,4 %) und Beinganzaufnahmen (76,6 %) herangezogen. Insgesamt würden 59,3 % der Befragten eine automatisierte Analyse für eine vereinfachte präoperative Planung und die Detektion von entscheidenden radiologischen Parametern (59,0 %) in Anspruch nehmen, sofern diese zur Verfügung stünden.DiskussionDie Erhebungen dieser Umfrage unter Mitgliedern der DGOU weisen die MPFL-Plastik als zentralen Ansatzpunkt zur operativen Behandlung patellofemoraler Instabilitäten aus, diagnostisch ist die MRT-Bildgebung essenziell. Durch eine zukünftige Etablierung automatisierter Software-gestützter Analysemethoden könnte bei einer Vielzahl von Operateuren eine Erweiterung der radiologisch berücksichtigten Parameter in der Planung patellastabilisierender Operationen erreicht werden.

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