Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Psychiatrische Erkrankungen nehmen weltweit und national zu. Während für deutsche Rehabilitationskliniken Zahlen für die Prävalenz psychiatrischer Störungen bei Patienten nach körperlichen Traumen vorliegen, fehlen für Österreich entspreche Daten. Materialien und Methoden Im Rehabilitationszentrum „Weißer Hof“ der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt wurde die Anzahl der Patienten, die in den Jahren 2012 bis 2021 zumindest ein psychiatrisches Konsil erhielten, erhoben und zusätzlich für die Jahre 2012 und 2021 die Verteilung der einzelnen ICD-10 Diagnosegruppen ermittelt. Statistik Es wurde eine retrospektive deskriptive Kohortenanalyse durchgeführt. Unterschiede für metrische Variablen wurden mittels unabhängigem t-test, Unterschiede zwischen kategorialen Daten mittels Fishers exact Test auf Signifikanz geprüft. Zur Erhebung des psychiatrischen Betreuungsaufwandes wurde für die Zahl aller in einem Jahr erbrachten Konsile ein lineares Trendmodellberechnet. Ergebnisse Das lineare Trendmodell für den Zeitraum 2012 bis 2021 ergab eine signifikante Zunahme der erbrachten psychiatrischen Konsile (p=0,002). In den Jahren 2012 und 2021 stieg der Prozentsatz der Patienten, mit mindestens einem psychiatrisches Konsil von 6,5% auf 13,8%. (Fischers exact test p<0,001). Die durchschnittliche Anzahl der erbrachten Konsile pro Patient lag im Jahr 2012 bei 2,1 und im Jahr 2021 bei 3,2 Konsilen (t[190]=−3,73; p<0,001, d=0,54). Während im Jahr 2012 mit 37,6% aller gestellten Diagnosen die Affektiven Störungen (F30−F39) die häufigste Störung darstellte, gefolgt von der Gruppe der „Neurotischen, Belastungsstörungen und somatoformen Störungen“ (F40−F48) mit 34,1%, drehte sich im Jahr 2021 die Reihenfolge der beiden Diagnosegruppen um (F40−F48: 38,4%, F30−F39: 32,7%). Schlussfolgerungen Es konnte erstmals ein Überblick über Umfang und Betreuungsdichte der psychiatrischen Konsiliartätigkeit in einem stationären unfallchirurgischen Rehabilitationssetting in Österreich erhoben werden. Von 2012 bis 2021 nahm der Anteil der „konsiliariter“ betreuten Patienten ebenso wie die Betreuungsdichte signifikant zu. Im Jahr 2021 stellten die ICD-10 Grupp F40−F48 die häufigste Diagnosegruppe dar. Weitere prospektive Studien sind geplant.

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