Abstract

HintergrundTagespflegen sind etablierte Versorgungsangebote für Personen mit kognitiven Beeinträchtigungen. Die Nutzungsintensität ist mit durchschnittlich 3 h/Woche jedoch gering. Bisherige Studien konnten Prädiktoren für eine Nutzung/Nichtnutzung aufzeigen. Es ist jedoch bisher unklar, inwieweit diese Faktoren auch mit der Nutzungsintensität zusammenhängen.Ziel der ArbeitIdentifikation von Prädiktoren für die Intensität der Tagespflegenutzung bei Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen, basierend auf dem Modell der Versorgungsinanspruchnahme nach Andersen.Material und MethodenGrundlage sind Daten der Studie Demenz in der Tagespflege bei psychosozialer MAKS-Intervention (DeTaMAKS). Prädiktoren für die Nutzungsintensität der Tagespflege wurden mit logistischer Regression analysiert.ErgebnisseEine signifikant höhere Intensität der Tagespflegenutzung lag vor bei: alleinlebenden Tagespflegegästen, höher gebildeten pflegenden Angehörigen, ab Pflegestufe 2, bei längerer bisheriger Nutzungsdauer der Tagespflege, bei vermehrten psychischen und Verhaltenssymptomen des Tagespflegegasts. Die Sensitivitätsanalyse zeigte bei zusammenlebenden Dyaden zusätzlich eine höhere Nutzungsintensität bei jüngeren pflegenden Angehörigen und kürzerer Entfernung zwischen Wohnort und Tagespflege, jedoch nicht in Bezug auf den Bildungsstand des pflegenden Angehörigen und die psychischen und Verhaltenssymptome des Tagespflegegasts.DiskussionDie Ergebnisse zeigen bestehenden Bedarf an Tagespflegeeinrichtungen, der sich durch Berufstätigkeit und das Leben ohne Partner erhöht. Neben einer guten Erreichbarkeit der Tagespflege könnten auch flexible Angebote die Intensität der Nutzung erhöhen.Zusatzmaterial onlineZusätzliche Tabellen sind in der Online-Version dieses Artikels (10.1007/s00391-021-01972-x) enthalten.

Highlights

  • Adult day care is an established concept in Germany for people with cognitive impairment; only a small fraction of people in need for care use adult day care

  • Studies so far highlighted some predictors for the use of adult day care

  • it remains unclear which factors are associated with the intensity of use

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Summary

Design

Die verwendeten Daten stammen aus der Studie Demenz in der Tagespflege bei psychosozialer MAKS-Intervention (DeTaMAKS-Studie), einer deutschlandweiten clusterrandomisierten kontrollierten Studie in Tagespflegeeinrichtungen. Eine Zuordnung der in dieser Studie erhobenen unabhängigen Variablen in das Verhaltensmodell der Versorgungsinanspruchnahme nach Andersen et al [1] sowie deren Einfluss auf die Intensität der Tagespflegenutzung zeigt. Ziel der Analyse war es, Prädiktoren für die Nutzungsintensität von TP bei Personen mit kognitiver Beeinträchtigung und ihren PA zu finden. Dabei stellten sich der Familienstand des TP-Gastes, der Bildungsstand der PA, die Pflegestufe, die bisherige Dauer der Tagespflegenutzung, psychische und Verhaltenssymptome (NPI) sowie bei zusammenwohnenden Dyaden zusätzlich das Alter und der Familienstand der PA und die Entfernung zur TP als signifikante Prädiktoren heraus. Dass sich in dieser Studie Bedarfsfaktoren nicht hinreichend identifizieren ließen, da ein Bedarf bei allen Nutzern vorhanden und damit die Varianz diesbezüglich in der Stichprobe gering war. Weitere Details zur Lizenz entnehmen Sie bitte der Lizenzinformation auf http://creativecommons.org/ licenses/by/4.0/deed.de

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