Abstract

ZusammenfassungBis zu 85 % aller peri- bzw. postmenopausalen Frauen leiden unter klimakterischen Beschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen, depressiver Verstimmung, Herzbeschwerden und urogenitalen Problemen. Dennoch erhalten nur ca. 3 % eine menopausale Hormonsersatztherapie (MHT), was in erster Linie auf die Veröffentlichung der Women’s Health Initiative (WHI)-Studie 2002 zurückzuführen ist, in welcher ein Zusammenhang zwischen der MHT und einem erhöhten kardiovaskulären Risiko sowie einem höheren Risiko für ein invasives Mammakarzinom gezeigt wurde. Dazu ist kritisch anzumerken, dass die Frauen zum Zeitpunkt des Therapiestarts im Schnitt 63 Jahre alt waren und mit einem synthetischen Gestagen behandelt wurden. Bei Frauen < 60 Jahren konnte u. a. eine Risikoreduktion für Kolonkarzinome, Frakturen, Diabetes mellitus Typ 2 und die Mortalität gezeigt werden. Der Therapiestart einer MHT bei Frauen bis zu 60 Jahren bzw. innerhalb von 10 Jahren nach der letzten Menses scheint aus heutiger Sicht sicher und effektiv zu sein, als Indikation sind klimakterische Beschwerden zu sehen. Zur Anwendung kommt eine Kombinationstherapie aus 17β-Östradiol (oral oder transdermal) und einem natürlichen Progesteron (als zyklische oder kontinuierliche Therapie), von synthetischen Gestagenen ist aufgrund des ungünstigeren Nutzen-Risiko-Profils abzuraten. Eine Östrogenmonotherapie sollte nur bei Frauen nach einer Hysterektomie erfolgen. Wenn die letzte Menses bereits im Alter von < 45 Jahren (frühe Menopause) oder < 40 Jahren (vorzeitige Menopause) erfolgt ist, dann sollte eine Hormonersatztherapie (HRT) erfolgen. Für diese besteht eine klare Indikation auch zur Prävention chronischer Krankheiten wie z. B. kardiovaskulären Erkrankungen und einer Osteoporose.

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