Abstract

Abstract. In Germany, strategies of “social mixing” aiming at the development of “disadvantaged” neighborhoods have been widely established in urban politics. Such strategies are oriented towards attracting middle class residents and therefore are discussed as drivers of displacement and exclusion of “the disadvantaged”. In our paper, we analyze such urban transformation processes focusing on the productivity of racial classifications. We present results of a research project in which we examine the appropriation of urban resources (such as housing, neighborhood infrastructures, and public spaces) by residents in such quarters. Using an interactivist approach “from below” and qualitative research methods, our case study on the former “declining”, currently “stagnating” quarter Essen-Altendorf shows the productivity of racial classifications in the residents' negotiations on “rules” in the closer neighborhood or on the use of public spaces. Yet, racializing articulations correspond with the policies of social mixing as well as with the observed selective policing of a “dangerous quarter”.

Highlights

  • Auf die Attraktivierung solcher Stadtteile für Angehörige der Mittelschichten und werden deshalb auch als Strategien der Verbürgerlichung diskutiert, die Ausschließung und Verdrängung forcieren (Lees et al, 2012; Slater, 2006)

  • Aus der Altendorfer Bevölkerung habe es allerdings erstaunlicherweise wenig Beschwerden, insbesondere keine Rassismusvorwürfe gegeben, „wenn man Leute dann einfach mal an die Hauswand stellt und sie durchsucht“, obwohl man vor zwei Jahren „noch nicht ganz so aus dieser Gutmenschsituation raus“ gewesen sei: „Da haben wir gedacht oh das geht schief, weil es gibt ja auch dann immer irgendwelche Sachen:,warum wird der jetzt kontrolliert? Nur aufgrund der Hautfarbe?‘, [. . . ] oder weil er eben den großen Bart hat“ (Exp_Adorf_05)

  • This paper was edited by Nadine Marquardt and reviewed by two anonymous referees

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Summary

Einleitung

Im vorliegenden Aufsatz präsentieren wir Ergebnisse einer empirischen Untersuchung von Aneignungskonflikten in Stadtteilen, die mit dem in Deutschland seit den 1990er Jahren institutionalisierten Programm „Soziale Stadt“ bearbeitet wurden. In Verdrängungsprozessen stehen insofern Aneignungsmöglichkeiten von städtischen Ressourcen wie Wohnraum, Wohnumfeld, Stadtteilinfrastrukturen und öffentlicher Räume auf dem Spiel, die zentral auch im Rahmen sozialer Stadtentwicklungsstrategien aufgewertet und für statushöhere Zielgruppen attraktiv gemacht werden sollen – auch in solchen Stadtteilen, in denen kein direkter ökonomischer Verdrängungsdruck besteht. Vor dem Hintergrund dieser Konzeption lautet unsere grundlegende forschungsleitende Annahme, dass alltägliche Aneignungsweisen städtischer Ressourcen in Quartieren kontinuierlich (neu) ausgehandelt werden müssen, und, dass aufwertungsorientierte Stadtentwicklungspolitiken der Sozialen Mischung Auswirkungen auf diese Aushandlungen und Aneignungsmöglichkeiten haben. Konflikte um Aufwertungsund Verdrängungsprozesse lassen sich dementsprechend als relationale Aneignungskonflikte verstehen, in denen Zugänge und Ausschlüsse sozial ungleich und different positionierter Bewohner*innen in Bezug auf die Gestaltung und Nutzung städtischer Ressourcen praktisch verhandelt bzw. Als solche sind sie zugleich Elemente konflikthafter gesellschaftlicher Konstellationen und Konjunkturen von Rassismen (Espahangizi et al, 2016)

Zur qualitativen Erhebung von Aneignungskonflikten
Allgemeine Problematisierungen und erlebte Schwierigkeiten
Beispiel Nachbarschaftskonflikte
Umstrittene Aufwertungsprojekte
Niederfeldsee und Uferviertel
Ehrenzeller Platz
Zusammenfassung
Literatur

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