Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Die Hilfsfrist als zentrales Planungskriterium für logistische Fragestellungen in der Notfallrettung wird seit Jahren kritisch hinterfragt. Wesentliche Kritikpunkte sind die fehlende Differenzierbarkeit unterschiedlicher Notfallbilder und die binäre Betrachtung der Hilfsfristeinhaltung, die den tatsächlichen Verlauf des Patientenzustands nicht widerspiegelt. Ziel der Arbeit Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, Planungskriterien zu entwickeln, die eine differenziertere Berücksichtigung der Patientenbedürfnisse ermöglichen, als dies bei der Hilfsfrist der Fall ist. Hierzu sollen Patientenkategorien definiert werden. Für jede Kategorie soll eine Nutzenfunktion festgelegt werden, die den Verlauf des Nutzens aus Patientensicht abhängig von den Zeiten im Einsatzverlauf erfasst. Material und Methoden Zur Definition der Kategorien und Nutzenfunktionen wurden Workshops mit Notfall- und Intensivmedizinern sowie Vertretern aus Leitstellen und den Leistungsträgern im Rettungsdienst in Baden-Württemberg durchgeführt. Datenseitig wurden die Diagnosen des Minimalen Notfalldatensatzes MIND4.0 sowie landesweit konsentierte Einsatzstichwörter mit den Kategorien verknüpft. Ergebnisse Es wurden sechs Patientenkategorien und zwei zusätzliche Einsatzkategorien erarbeitet. Für die Patientenkategorien wurden Nutzenfunktionen geschätzt, die den Nutzen aus Patientensicht je nach Kategorie abhängig von der Eintreff- oder der Prähospitalzeit widerspiegeln. Diskussion Durch die Kategorien und Nutzenfunktionen können Patientenbedürfnisse besser in der logistischen Planung berücksichtigt werden. Die Aussagekraft der Nutzenfunktionen kann durch die Messung des Outcomes jedes Patienten und die Rückkopplung von Daten aus den Notaufnahmen zukünftig weiter erhöht werden. Graphic abstract

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