Abstract

Hintergrund: In multidisziplinären Tumorkonferenzen (MTK) werden die Diagnose und weitere Behandlung von Krebspatienten im Behandlungsteam diskutiert und daraufhin eine Behandlungsstrategie entwickelt. Die Vorgängerstudie WORG OUT konnte zeigen, dass in einigen nordrheinwestfälischen Brustzentren auch Patientinnen selbst an der Besprechung ihres Falls im Rahmen der MTK teilnehmen. Die Studienlage zu Organisation, Machbarkeit sowie Risiken und Nutzen der Patiententeilnahme an der MTK ist jedoch spärlich und liefert keine gesicherten Erkenntnisse. Forschungsfragen: Forschungsfragen sind: 1.) Wie unterscheiden sich MTK mit und ohne Patiententeilnahme hinsichtlich Organisation, Interaktion und Patientenorientierung? 2.) Wie erleben Patienten die Teilnahme und welche unmittelbaren kognitiven und emotionalen Auswirkungen hat die Teilnahme für die Patientinnen? 3.) Wie bewerten die an der MTK teilnehmenden Versorger die Teilnahme von Patienten an MTK hinsichtlich Machbarkeit und Qualität der Entscheidungsfindung? Studiendesign: In einer explorativen Studie werden MTK in sechs nordrheinwestfälischen Brustzentren mit und ohne Patientinnenteilnahme mit einer Triangulation unterschiedlicher Methoden untersucht. Im qualitativen Teil werden teilnehmende Beobachtungen in MTK durchgeführt und mittels Videografie aufgezeichnet. Die Datenauswertung erfolgt zum einen durch die Deskription und Gegenüberstellung der Organisation der MTK (z.B. Dauer, Sitzordnung) und zum anderen anhand eines Schemas zur Erfassung der Qualität von MTK. Zudem werden die teilnehmenden Versorger in Fokusgruppen eingeladen, in denen die Machbarkeit der Patientinnenteilnahme sowie der Qualität der Entscheidungsfindung diskutiert werden sollen. Die Ergebnisse werden inhaltsanalytisch ausgewertet. Im quantitativen Teil werden an der MTK teilnehmende Patientinnen vor und nach der Teilnahme mit einem einseitigen Kurzfragebogen zu Angst, Therapiezuversicht und psychosozialem Informationsbedarf befragt. Es werden statistische Tests auf Unterschiede zwischen den Erhebungszeitpunkten durchgeführt. Erkenntnisgewinn: Aus den Ergebnissen können, neben Informationen zur Gestaltung der MTK, auch erste Hinweise auf Machbarkeit, Risiken und Nutzen der Patientinnenteilnahme an MTK abgeleitet werden. Auf Basis der Ergebnisse dieser explorativen Studie können dann die potentiellen Auswirkungen auf Patientenoutcomes systematisch und interventionell untersucht werden.

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