Abstract

Persistierende Schmerzen trotz adaquater Entzundungskontrolle stellen bei vielen rheumatologischen Erkrankungen eine grose Herausforderung fur Patient und Arzt dar. Der Fokus der Medikamentenentwicklung lag in den letzten Jahren auf der antientzundlichen Therapie. Hier sind enorme Fortschritte gemacht und viele Therapieoptionen geschaffen worden. Man beobachtet, dass entzundungsbedingte Schmerzen zwar gut uber antientzundliche Therapien gelindert werden konnen, die chronische Schmerzkomponente bleibt aber ein Problem. Schmerzen werden durch Entzundungsmediatoren beeinflusst. Durch Wirkung am peripheren Nozizeptor kommt es zur peripheren Sensibilisierung. Dauert die Entzundungsreaktion an, kann es auch zentral auf Ruckenmarksebene oder im Gehirn durch einwandernde Immunzellen und/oder lokale Aktivierung von z. B. Mikroglia zur zentralen Sensibilisierung und Chronifizierung kommen. Hierdurch kommt es zu einer zunehmenden Verselbststandigung und Abkopplung der Schmerzen vom eigentlichen Entzundungsprozess. Die vorliegende Ubersicht beschaftigt sich mit der Frage ob b(„biologic“)DMARDs („disease-modifying antirheumatic drugs“) oder ts(„targeted synthetic“)DMARDs neben der Entzundungshemmung auch gunstig in diese den Schmerz betreffenden Vorgange eingreifen konnen. Es gibt praklinische Daten, die einen Einfluss auf Sensibilisierungsvorgange bei Einsatz von Zytokininhibitoren nahelegen. Andererseits zeigen klinische Daten bisher nur, dass sowohl bDMARDs als auch tsDMARDs den nozizeptiven Entzundungsschmerz uber die Krankheitsentitaten hinweg zuverlassig und schnell reduzieren. Eine Wirkung auf die Vorgange der zentralen Sensibilisierung und damit auf die Chronifizierung von Schmerzen kann anhand der vorliegenden klinischen Daten nicht abschliesend beurteilt werden.

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