Abstract

ZusammenfassungEinleitung Kinder und Jugendliche mit chronischen Magen-, Darm-, Pankreas-, und Lebererkrankungen benötigen eine altersgerechte und qualifizierte Behandlung. Anhand einer repräsentativen Umfrage wird die strukturelle und personelle ambulante und stationäre Versorgung von Kindern mit chronischen Magen-, Darm-, Pankreas- und Lebererkrankungen in Deutschland analysiert. Methodik 319 Kliniken für Kinder- und Jugendmedizin sowie 50 kindergastroenterologische Praxen in Deutschland wurden eingeladen, an der anonymen Online-Umfrage über EFS Survey teilzunehmen. Es wurden die Struktur der Einrichtungen, Weiterbildungsbefugnisse, Kooperationen, Behandlungs- bzw. Betreuungsdaten und eine Einschätzung des Versorgungsbedarfs systematisch erfasst und deskriptiv ausgewertet. Ergebnisse An der Umfrage haben 81 Kliniken und 10 Praxen teilgenommen. Fast zwei Drittel der Kliniken (n=52) erbringen ambulante kindergastroenterologische Leistungen. Meist bis zu 10 (25,4%) oder 20 Stunden/Woche (33,8%). Ein Viertel der Kliniken bietet keine Sprechstunden an. Der ambulante Versorgungsbedarf kann von zwei Dritteln der Institutionen nicht gedeckt werden. Die Hälfte aller Kliniken gab an, dass der stationäre kindergastroenterologische Versorgungsbedarf gedeckt werden kann. Ein Drittel kann diesen jedoch nicht abdecken und nur selten gibt es ungenutzte Kapazitäten. 35 Kliniken (43,2%) verfügen über eine Weiterbildungsbefugnis gemäß Landesärztekammer (n=33) und/oder sind Weiterbildungszentrum der Gesellschaft für pädiatrische Gastroenterologie und Ernährung (GPGE) (n=18). Schlussfolgerung Es besteht sowohl ein ambulantes als auch stationäres Versorgungsdefizit in der Kinder- und Jugendgastroenterologie. Dieses resultiert unter anderem aus den ökonomischen Rahmenbedingungen und Personalmangel. Gut ausgebildete Fachärzt*innen mit Spezialisierung in Kinder- und Jugendgastroenterologie werden für eine flächendeckende qualifizierte Versorgung weiterhin benötigt. Zukünftige Studien sollten auch den kindergastroenterologischen Versorgungsbedarf aus Sicht anderer Gruppen einbeziehen, wie betroffener Patienten*innen, internistischer Gastroenterolog*innen und niedergelassener Kinder- und Jugendärzt*innen.

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