Abstract

HintergrundDie endokrine Orbitopathie ist die häufigste extrathyreoidale Manifestation des Morbus Basedow und tritt bei schätzungsweise 25–50 % der betroffenen Patienten auf. Krankheitsbedingt kommt es zu einer entzündlichen Schwellung der Orbitaweichteile. Die Behandlung erfolgt meist konservativ. Bei schweren Fällen mit beeinträchtigendem Exophthalmus oder akuter, steroidrefraktärer Visusbedrohung kann eine chirurgische Orbitadekompression die Beschwerden der Patienten lindern oder das Sehvermögen erhalten. Ein wesentlicher Aspekt der Versorgungsqualität besteht in der Vermeidung postoperativer Doppelbilder.Ziel der ArbeitErfahrungs- und Ergebnisbericht von 100 chirurgischen Orbitadekompressionen bei 62 Patienten an einem interdisziplinären Orbitazentrum. Patienten mit Kompression der Orbitaspitze wurden mittels pterionaler Dekompression behandelt. Patienten ohne Hinweise auf Orbitaspitzenbeteiligung wurden mittels tiefer lateraler Wandresektion oder pterionaler Dekompression behandelt.MethodikRetrospektive Datenanalyse.ErgebnisseDie mittlere Exophthalmusreduktion betrug 2,9 mm. Augen mit visusbedrohendem Schweregrad gewannen im Mittel 2,2 Zeilen an Sehschärfe, der Visus bei rehabilitativer Indikation blieb stabil. Die Komplikationsrate betrug 4 %. Neue Doppelbilder wurden nach 2 Eingriffen beobachtet. Bei einem Patienten kam es zu einer Visusminderung von 0,8 auf 0,1. In 9 Fällen führte die Operation zu einem vollständigen Rückgang zuvor beklagter Doppelbilder.DiskussionVisusgewinn, Exophthalmusreduktion und Komplikationsrate sind in diesem Kollektiv vergleichbar mit zuvor publizierten Arbeiten. Diese Studie bestätigt die Rolle der Orbitadekompression bei visusbedrohender und schwer beeinträchtigender endokriner Orbitopathie.

Highlights

  • Graves’ orbitopathy is the most frequent extrathyroidal manifestation of Graves’ disease, affecting approximately 25–50% of patients

  • An important aspect in the quality of care is the avoidance of postoperative diplopia

  • To report experiences and results from 100 cases of orbital decompression surgery performed on 62 patients at a multidisciplinary orbit center

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Summary

Der Ophthalmologe

Sebastian Küchlin1,2,3 · Markus Gruber1,2,3 · Michael Reich1,2,3 · Lutz Joachimsen1,2,3 · Marc Metzger2,3,4 · Jürgen Beck2,3,5 · Jürgen Grauvogel2,3,5 · Wolf A. Die endokrine Orbitopathie (EO) ist die häufigste extrathyreoidale Manifestation des Morbus Basedow und tritt bei schätzungsweise 25–50 % der betroffenen Patienten auf. In schweren Fällen mit entstellendem Exophthalmus oder akuter Visusbedrohung kann eine chirurgische Orbitadekompression die Beschwerden der Patienten lindern oder das Sehvermögen erhalten. Die endokrine Orbitopathie (EO) ist eine häufige extrathyreoidale Manifestation von autoimmunen Schilddrüsenerkrankungen, insbesondere des Morbus Basedow. Der Schweregrad der EO wird durch einen klinischen Score („NOSPECS1“) auf einer Skala von 0 bis 16 Punkten. Patienten mit DON oder radiologischen Hinweisen auf eine betonte Kompression der Orbitaspitze („apical crowding“) wurden durch pterionale OD behandelt. Eine Dekompression kann ebenfalls im „moderat bis schweren“ Stadium erwogen werden, sofern das Krankheitsgeschehen inaktiv ist und eine subjektiv schwere Beeinträchtigung durch stigmatisierenden Exophthalmus vorliegt [7]

Limitierte Datenlage trotz hoher Prävalenz
Patienten und Methodik
Behandlungsschemata und Wahl der Operationstechnik
Technik der Orbitadekompression über einen modifizierten pterionalen Zugang
Exophthalmusreduktion und Visusverbesserung
Endokrine Parameter zum Operationszeitpunkt
Postoperative Exophthalmusdifferenz Relative Exophthalmusreduktionb
Dauer des stationären Aufenthaltes
Einhaltung ethischer Richtlinien
Literatur
Findings
Aktuelle Operationstechniken im Video
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