Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Die Wahl des Aortenklappenersatzverfahrens beim jungen erwachsenen Patienten hat viele verschiedene Aspekte zu berücksichtigen. Fragestellung Vergleich der Ergebnisse der Ross-Operation, des mechanischen und biologischen Klappenersatzes sowie konventioneller und dezellularisierter Homografts beim Aortenklappenersatz bei jungen Erwachsenen. Ergebnisse Für die Ross-Operation werden Freiheiten von Reoperation an Autograft und pulmonalem Homograft von 92,0 resp. 97,2 % nach 15 Jahren berichtet. Dennoch wurden in 2021 nur bei 1,9 % aller chirurgischen Aortenklappenimplantationen eine Ross-Operation durchgeführt, was die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf den individuellen Patienten limitiert. Biologische, xenogene Aortenklappen stellen aufgrund rascher Degeneration für sehr junge Patienten keine Option dar. Der mechanische Aortenklappenersatz ist das Standardverfahren beim jungen Erwachsenen, das Risiko für schwere Komplikationen wie bedrohliche Blutungen oder Thromboembolien, bedingt durch die notwendige Antikoagulation, wird auf ca. 2 % pro Patientenjahr geschätzt. Das Langzeitüberleben zeigte sich gegenüber der Normalbevölkerung nach Implantation einer mechanischen Herzklappe in großen Metaanalysen reduziert. Dezellularisierte menschliche Spenderklappen stellen eine neue Option für den Aortenklappenersatz bei jungen Erwachsenen dar. In einer prospektiven Studie waren die 5‑Jahres-Ergebnisse vergleichbar mit denen prominenter Ross-Kohorten trotz doppelt so vieler kardialer Voroperationen. Die Freiheiten von Tod, Reoperation, Endokarditis, Blutungen und Thromboembolien betrugen 97,8 %, 93,5 %, 96,4 %, 99,2 % resp. 99,3 %. Hauptzielgruppe sind junge Patienten mit Indikation zum Wurzelersatz, bei denen eine Antikoagulation vermieden werden soll und eine Ross-Operation nicht möglich/erwünscht ist.

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