Abstract

EinleitungZentrale Notaufnahmen stellen die Eintrittspforte für viele stationär aufzunehmende Patienten in einem Krankenhaus dar und sind häufig der Ausgangspunkt für die antiinfektive Diagnostik und Therapie von Notfallpatienten. In dieser retrospektiven Untersuchung soll der Frage nachgegangen werden, wie die Etablierung einer Standard Operating Procedure (SOP) „Blutkulturen“ und deren Schulung die mikrobielle Diagnostik in einer zentralen Notaufnahme verbessern kann.MethodikIn einer Vorher-und-nachher-Untersuchung wurde über einen jeweils 3‑monatigen Zeitraum (11/2017 bis 01/2018 und 11/2018 bis 01/2019) die Anzahl der abgenommenen Blutkulturen, die Rate an Blutkulturen/1000 Fälle, die Anzahl positiver Blutkulturen und die Häufigkeit typischer Hautkeime analysiert. Im Zeitraum zwischen den evaluierten Zeitabschnitten wurde eine SOP „Blutkulturen“ in Zusammenarbeit mit dem Antibiotic-Stewardship(ABS)-Teams und der zentrale Notaufnahme entwickelt, implementiert und geschult. Ein positives Votum der Ethikkommission der Heinrich-Heine-Universität (2019-392-RetroDEuA) lag vor.ErgebnisseDie pflegerischen und ärztlichen Mitarbeiter wurden zu 92 % bzw. 93 % geschult. Die Anzahl der abgenommenen Blutkulturen stieg von 1757 auf 2872 um 64 % ebenso wie die Anzahl der Blutkulturen/1000 Fälle von 287 auf 481 (68 %). Die Anzahl der positiven Blutkulturen reduzierte sich von 18,6 auf 13,7 % (p < 0,05). Typische Hautkeime fanden sich in 34,4 % und 26,4 % der Fälle (p < 0,05).InterpretationDie durch Schulungen begleitete Einführung einer SOP „Blutkulturen“ in der zentralen Notaufnahme kann einen relevanten Beitrag zur antimikrobiellen Diagnostik leisten und sowohl die Quantität als auch die Qualität erhöhen.

Highlights

  • The emergency department (ED) is the main port of entry for patients with infectious diseases, the place where a number of diagnostic procedures are performed and treatment is often initiated. The aim of this retrospective study was to estimate the influence of the establishment and introduction of a blood culture standard operating procedure (BC-SOP) and of the subsequent training of microbial diagnostics in an ED

  • The study was approved by the local ethics committee of the medical faculty of the Heinrich Heine University (2019-392RetroDEuA)

  • The number of positive blood cultures decreased from 18.6% to 13.7% (p < 0.05)

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Summary

Intensivmedizin und Notfallmedizin

Optimierung der mikrobiellen Diagnostik durch Einführung einer Standard Operating Procedure „Blutkulturen“ in der zentralen Notaufnahme. In der zentralen Notaufnahme sind daher besondere Anforderungen an die Identifikation von Patienten mit Infektionen, die entsprechende Diagnostik und den Beginn einer antiinfektiven Therapie zu stellen [1, 2, 6, 7]. Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe des Antibiotic-Stewardship(ABS)Teams eines Krankenhauses, zusammen mit dem Team aus der zentralen Notaufnahme einen Maßnahmenkatalog zur Verbesserung der Qualität und Quantität der Blutkulturdiagnostik zu erarbeiten und umzusetzen. Eine Optimierung der Qualität und Quantität der Blutkulturdiagnostik stellt damit einen wesentlichen Beitrag zur Qualitätssteigerung der mikrobiellen Diagnostik und damit auch der antiinfektiven Therapie dar. Ziel der vorliegenden retrospektiven Untersuchung war es daher zu prüfen, inwieweit die Entwicklung, Einführung und Schulung einer SOP „Blutkulturen“ in einer zentralen Notaufnahme die Qualitäts- und Quantitätsindikatoren für die Blutkulturdiagnostik verbessern können

Material und Methodik
Nicht definiert
Zeitlicher Verlauf
Statistische Analyse
Fazit für die Praxis
Einhaltung ethischer Richtlinien
Findings
Literatur
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