Abstract

AbstractCross‐infections of L. dispar by a nuclear polyhedrosis virus of O. antiqua (OaNPV) showed that there is not only a dosage‐related, but even an absolute difference in susceptibility to the virus depending on host races. The passage of the virus strain OaNPV through a susceptible chinese race of L. dispar induced genetically fixed modifications of the virus‐polyhedrins and an enlargement of the host range. Further passages led to a race‐specific adaptation of the modified virus strain to the host L. dispar in general. Cross‐breeding experiments with a replicating and a non‐replicating race of L. dispar demonstrated that the special susceptibility to OaNPV and the ability to modify the virus strain is dominantly passed on the next generation by both sexes.ZusammenfassungZur Empfindlichkeit verschiedener geographischer Rassen des Schwammspinners (Lymantria dispar L.; Lep., Lymantriidae) gegenüber einer Kernpolyedrose des Schlehenspinners (Orgyia antiqua Hbn.; Lep., Lymantriidae)Aus Infektionsversuchen mit dem Schlehenspinnervirus (OaNPV) auf die Schwammspinnerherkünfte “Würzburg”, “Peking” und “Teheran” ergaben sich grundsätzliche Empfindlichkeitsunterschiede der geographischen Rassen: von gänzlicher Unempfindlichkeit, über Mortalität ohne Polyederbildung, bis zu Mortalität mit Ausformung von Einschließungskörpern. Durch die Passage von OaNPV über die empfindliche Pekinger Rasse wurde der Virusstamm derart verändert, daß er auch Pathogenität für andere Schwammspinnerrassen erlangte. Die genetische Modifikation des Virusstammes ließ sich mit Hilfe der Gel‐Elektrophorese in Form einer veränderten Zusammensetzung der Polyederproteine nachweisen.Diese Wirtsspektrumserweiterung erwies sich als neue, stabile Eigenschaft, die über wechselnde Kombinationen von Infektionspassagen erhalten blieb. Die Wirkung auf den autochtonen Wirt Schlehenspinner wurde hierdurch nicht beeinträchtigt. Zudem erfolgte, besonders bei Infektionsserien über die gleiche Herkunft, eine rassenspezifische Adaptation des Virusstammes in Form einer Virulenzsteigerung. Von besonderer Bedeutung ist die Beobachtung, die an Rassenhybriden zwischen den Herkünften “Würzburg” und “Peking” gemacht werden konnte. Es zeigte sich, daß nicht nur die Empfindlichkeit gegenüber dem Virusstamm OaNPV, sondern auch die Fähigkeit zu dessen Modifikation im Sinne einer Wirtsspektrumserweiterung durch beide Geschlechter der Pekinger Elterntiere auf die Kreuzungsnachkommen vererbt wird.

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