Abstract

Nach elektronenmikroskopischen Beobachtungen an 9 verschiedenen Closterium-Arten setzt sich die Zellwand der Closterien aus einer amorphen Ausenschicht und der fibrillaren Primar- und Sekundarwand zusammen. Die Ausenschicht ist glatt oder langs gestreift. Die Streifung wird durch ausgesparte Rillen oder aufgelagerte Leisten verursacht. Der Streifenabstand liegt teilweise jenseits des Auflosungsvermogens eines Lichtmikroskopes, so das von 6 gestreiften Arten bisher nur 2 als gestreift bekannt waren. — Die Sekundarwand besteht, wie die der Vertreter des Cosmarium- und Penium-Typs aus Bandern parallel gelagerter Mikrofibrillen. Cl. lunula zeigt keine Fibrillenbander. Bei allen untersuchten Closterien sind Poren in der Zellwand nachzuweisen. Sie sind rund, oval oder langlich, zerstreut oder in Reihen angeordnet. Die Porenweiten liegen zwischen 25 nm und 95×190 nm. Der Aufbau der Poren weicht von dem bisher bekannten des Cosmarium-Typs ab. Der Porus befindet sich nur in der Ausenschicht, wahrend der darunterliegende, kegelformig gestaltete Porenkanal von den Fibrillen der Primar- und Sekundarwand siebartig durchzogen wird. Eine interfibrillare Kittsubstanz scheint im Bereich des Porenkanals zu fehlen. Ein Porenapparat ist nicht vorhanden. Cl. lunula besitzt anders gestaltete Poren. Die Beobachtungen werden mit den sich widersprechenden Literaturangaben verglichen. Auf die Bedeutung der Ergebnisse fur taxonomische Fragen wird hingewiesen.

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