Abstract

ZusammenfassungDas Essay deutet die Gestalt des Ödipus und sein Schicksal nach modernen medizinisch-wissenschaftlichen Kriterien. Die Misshandlungen, die das Kleinkind erlitt, bekommen dabei als auslösender Faktor einen besonders Stellenwert. Der Name „Ödipus“, üblicherweise mit „Schwellfuß“ übersetzt, wird hinsichtlich seines etymologischen Ursprungs untersucht, sodass verschiedene Schlüsse aus dem Namen gezogen werden können, auch die, dass es dem Heroen leicht gefallen sein muss, das Rätsel der Sphinx zu lösen, da es mit der Funktion der Füße eine orthopädische Kernaussage hatte. Es können bei Ödipus mehrere Verletzungen und Störungen diagnostiziert und nach dem aktuellen ICD-Schlüssel klassifiziert werden, z. B. die Blindheit, nachdem er sich selbst geblendet hatte. Zudem ergibt sich der Verdacht auf das Vorliegen einer posttraumatischen Belastungsstörung sowie einer Borderline-Persönlichkeitsstörung, die sich einstellten, nachdem Ödipus von seinen Eltern misshandelt wurde, um ihn zu töten. Damit wird auch die Frage nach seiner Schuld an den von ihm begangenen Taten neu hinterfragt. Die Geschichte des „Ödipus“ bestätigt die Lebenswirklichkeit griechischer Mythologie aufs Neue.

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