Abstract

ZusammenfassungDie häufigsten menschlichen Coronaviren verursachen unkomplizierte Erkältungen. Drei dieser Viren jedoch lösen schwerere, akute Krankheiten aus: das Middle East Respiratory Syndrome (MERS) durch MERS-CoV, das schwere akute respiratorische Syndrom (SARS) durch SARS-CoV und COVID-19 durch SARS-CoV-2. Seitens der WHO wurde der aktuell währende Ausbruch als „global public health emergency“ eingestuft. Trotz aller Bestrebungen, das OP-Programm zu reduzieren und nicht zeitkritische operative Eingriffe zunächst abzusagen bzw. zu verschieben, sind weiter operative Eingriffe und anästhesiologische Interventionen jenseits der Intensivversorgung notwendig. Dies trifft im besonderen Maße für geburtshilfliche Eingriffe und die neuraxiale Analgesie im Rahmen des Spontanpartus zu. So wird der Kreißsaal mutmaßlich unverändert frequentiert werden und auch „elektive Sectiones“ werden weiterhin stattfinden müssen. Mittlerweile sind klinischer Verlauf und Outcome einiger COVID-19-Patientinnen mit bestehender Schwangerschaft bzw. peripartale Verläufe berichtet worden. Es liegen bereits zahlreiche Empfehlungen nationaler und internationaler Gremien in Bezug auf die Versorgung solcher Patientinnen vor. Einige dieser Empfehlungen sollen im Rahmen dieses Beitrages kursorisch dargelegt werden. Die Auswahl der Aspekte soll keineswegs als eine Form der Priorisierung angesehen werden. Die allgemeinen Behandlungsgrundsätze im Umgang mit COVID-19-Patientinnen und die Handlungsempfehlungen zur intensivmedizinischen Therapie behalten dabei auch für schwangere und postpartale Patientinnen Gültigkeit. Insofern ergeben sich naturgemäß erhebliche Redundanzen, und nur wenige Aspekte treffen streng bzw. ausschließlich auf das Kollektiv geburtshilflicher Patientinnen zu. Zusammenfassend muss zum gegenwärtigen Zeitpunkt konstatiert werden, dass in der geburtshilflichen Anästhesie zunächst die allgemeinen Versorgungsempfehlungen gelten, die auch für Non-COVID-19-Patientinnen geltengültig sind. Gleichwohl ergeben sich durch die besonderen Vorgaben seitens der Hygiene bzw. des Infektionsschutzes besondere Umstände, die bei der Versorgung schwangerer Patientinnen berücksichtigt werden sollten. Diese betreffen neben medizinischen Fragen im Besonderen auch Fragen der Logistik in Hinblick auf eine räumliche Separierung, die Personalvorhaltung und materielle Ressourcen.

Full Text
Published version (Free)

Talk to us

Join us for a 30 min session where you can share your feedback and ask us any queries you have

Schedule a call