Abstract

ABSTRACT Der vorliegende Artikel vertritt die Auffassung, daß die Trinitätstheologie Basilius' des Großen und Gregors von Nyssa – namentlich die Hypostasenlehre – sich ganz wesentlich der Tradition christlicher Schriftexegese, dem Vermächtnis des Konzils von Nicaea sowie dem Werk des Athanasius verdankt, daß sie jedoch gleichzeitig Resultat der intellektuellen Rahmenbedingungen ihrer Zeit ist. Der Beitrag zeigt auf, wie Basilius und Gregor sich mit den philosophischen Entwürfen Plotins, Porphyrius' und Iamblichs auseinandersetzen, indem sie diese teils widerlegen, teils aber auch adaptieren und weiterführend umgestalten. Dies gilt insbesondere für die Debatte in Iamblich, De mysteriis zwischen Iamblich, der auf der Bedeutung eines ungewordenen Prinzips beharrt, und Plotin, der in seiner früheren Sicht das Eine als causa sui versteht – eine Auseinandersetzung, die sich in der Position des Eunomius widerspiegelt. Die Verknüpfung von Ursache und Verursachtem in der Theorie Plotins von der innerlichen Inhärenz des Intellekts ist damit weniger direkte Quelle für die Hypostasenlehre Basilius' und Gregors als vielmehr ein hilfreiches Gerüst aus dem „intellektuellen Klima“ der Zeit heraus, dessen sich beide Theologen bei der Entwicklung ihrer trinitätstheologischen Konzeptionen bedient haben.

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