Abstract

Jenseits des 70. Lebensjahrs ist bei älteren Menschen regelhaft eine Abnahme der Muskelmasse sowie eine Zunahme der Fettmasse zu beobachten. Diese Veränderungen der Körperzusammensetzung stellen eine wesentliche Prädisposition für den im Alter drohenden Verlust an Funktionalität und Selbstständigkeit dar. In diesem Kontext kommt der richtigen Ernährung sowie insbesondere dem Vermeiden einer Mangelernährung große Relevanz zu. Da die ältere Bevölkerung hinsichtlich der Geschwindigkeit und Ausprägung der Alterungsvorgänge sowie ihrer Komorbiditäten als äußerst heterogen zu betrachten ist, müssen Ernährungsempfehlungen individualisiert erfolgen. In Hinblick auf eine potenzielle Gefährdung durch eine Sarkopenie ist selbst eine beabsichtigte Gewichtsabnahme im Alter kritisch zu sehen. Fastenepisoden sollten generell vermieden werden. Dies betrifft insbesondere eine unzureichende Kalorienzufuhr im Kontext von akuten oder chronischen Erkrankungen. Im höheren Lebensalter sollten daher regelmäßige Gewichtskontrollen erfolgen, um das Auftreten einer Mangelernährung frühzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen einleiten zu können. Zum Erhalt der Muskelmasse und -funktion sollte eine gegenüber jüngeren Menschen erhöhte Eiweißzufuhr von 1,0 g/kgKG angestrebt werden. Bei älteren Menschen mit Sarkopenie wird dieses Ziel auf 1,2 g/kg KG angehoben. Während sich im Alter restriktive Diäten als nachteilig erweisen können, scheinen gesunde Ernährungsformen wie z. B. die mediterrane Ernährung den Erhalt der muskulären und kognitiven Funktion zu fördern.

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