Abstract
Die Forschung zu internationalen Normdynamiken steht vor der Herausforderung, die Interpretationen von vielen verschiedenen Akteuren analytisch zu erfassen, um die Komplexität, Pluralität und auch den Wandel von Perspektiven in der globalen Politik darstellen zu können. Neuere Verfahren der quantitativen, computergestützten Textanalyse ermöglichen es, die Inhalte großer Textkorpora und damit viele Fälle parallel auszuwerten. Unser Papier stellt einen innovativen Ansatz vor, um eine Methode der quantitativen Textanalyse für die Normenforschung nutzbar zu machen. Unsupervised topic modeling ist eine induktiv-explorative Methode zum Auffinden von Mustern im Diskurs. Sie scheint uns besonders nützlich für Forschung zu Normübersetzung, bei der die Offenheit, die Fluidität und der Wandel von Normen im Mittelpunkt stehen. Am Beispiel der globalen Klimapolitik illustriert dieser Beitrag, wie die im internationalen Regime institutionalisierten Normen durch Mitgliedstaaten übersetzt werden. Wir diskutieren das Potenzial unseres Ansatzes und reflektieren auch die damit einhergehenden Herausforderungen.
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