Abstract

Die Standardtherapie des Glioblastoms für erwachsene Patienten ist operative Resektion, Bestrahlung und Temozolomid-Chemotherapie. Therapiestudien mit dem Ziel, dies zu verbessern, werden mit Substanzen durchgeführt, welche Neoangiogenese hemmen, und / oder intrazelluläre Signalübertragung als „small molecules” blockieren, oder auf anderem Wege in Prozesse eingreifen, die Zellproliferation, Migration und / oder Apoptose steuern. Zum Glioblastom des älteren Menschen wurden 2010 aus 2 großen europäischen Studien widersprüchliche Befunde zum Vergleich der Wirksamkeit einer postoperativen alleinigen Bestrahlung mit einer postoperativen alleinigen Chemotherapie vorgelegt, wobei die Unterschiede zwischen den Modalitäten jedoch marginal sind. Beim Rezidiv eines malignen Glioms kommen Re-Operation, Re-Bestrahlung und medikamentöse Therapien zum Einsatz. Zur Therapie des primären ZNS-Lymphoms ist bislang kein „Standard” definiert. Eine Chemotherapie unter Einschluss von Methotrexat (MTX) ist die Basis jeder erfolgreichen Primärtherapie; die Indikation für eine zusätzliche „konsolidierende” Strahlentherapie muss nach den Ergebnissen der größten Therapiestudie bei Primären ZNS-Lymphomen (G-PCNSL-SG1-Studie) bezweifelt werden. Danach besteht im randomisierten Vergleich einer kombinierten Methotrexat(MTX)-basierten Chemo- / Strahlentherapie mit einer alleinigen MTX-basierten Chemotherapie in der Primärbehandlung (und Bestrahlung erst im Rezidiv) kein Überlebensvorteil für eine der beiden Gruppen. Ermutigende Langzeittherapieergebnisse für Patienten bis zum 65. Lebensjahr konnten in einer einarmigen Phase-II-Studie mit einer kombinierten systemischen und intraventrikulären Chemotherapie ohne Bestrahlung erzielt werden: Bei guter Lebensqualität waren etwa die Hälfte der Patienten nach mehr als 8 Jahren noch am Leben.

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