Abstract

Ein übermäßiges Längenwachstum des Auges bei Kindern und Jugendlichen führt zu progredienter Myopie, die im Erwachsenenalter schwerwiegende Augenerkrankungen zur Folge haben kann. Es wurden bereits verschiedene Strategien zur Hemmung der Myopieprogression entwickelt. Das vorgestellte neuartige Einstärkenbrillenglas mit „Defocus Incorporated Multiple Segments (DIMS)“-Technologie erweitert das Portfolio der Myopietherapien um eine leicht anzuwendende nichtinvasive Option. Erste Studien dazu liefern vielversprechende Ergebnisse bei sehr geringem Nebenwirkungsprofil.

Highlights

  • Evaluiert wurden die Defocus Incorporated Multiple Segments (DIMS)-Gläser in der Gruppe um Carly Siu-Yim Lam und ChiHo To an der Hong Kong Polytechnic University (Patente in China, Hongkong und USA: CN 10678572 B, US 10,268,050 B2)

  • Literatur4. Bao J, Huang Y, Li X, Yang A, Lim EW, Spiegel D, Drobe B, Chen H (2021) Myopia control with spectacle lenses with aspherical lenslets: a 2-year randomized clinical trial

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Summary

Das diagnostische und therapeutische Prinzip

Abb. 1 8 Schematische Darstellung der optischen Verhältnisse im Auge (nicht maßstabsgetreu): a Bei unkorrigierter Myopie liegt die Bildschale zentral vor der Netzhaut und in der Peripherie zum Teil hinter der Netzhaut. B Durch Korrektur mit einem herkömmlichen Brillenglas wird die Fokusebene der optischen Abbildung (Bildschale) verschoben, wodurch sie zentral im Bereich der Fovea auf der Netzhaut, in der Peripherie allerdings hinter der Netzhaut liegt (hyperoper Defokus). Bei den DIMS-Gläsern wird dieser zusätzliche periphere myope Defokus mittels 396 kleiner Linsen erzeugt, die auf der Vorderfläche des Einstärkenglases eingelassen sind. Anders als bei Gleitsicht- oder Bifokalgläsern, welche mit einer zusätzlichen Nahaddition im herkömmlichen Sinne arbeiten, bilden die Linsen der DIMSGläser einzelne myope Defokussierungen, die sich nicht zu einer zusammenhängenden zweiten Bildschale zusammensetzen [13].

Diagnostik und Indikationsstellung
Bisherige Studienergebnisse
Akzeptanz und mögliche Nachteile
Therapiekontrolle und zusätzliche Therapieoptionen
Anwendung in der Praxis
Alternative zu bekannten Therapieoptionen?
Pharmakologische Zusatztherapie?
Fazit für die Praxis
Einhaltung ethischer Richtlinien
Literatur
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