Abstract

ZusammenfassungHintergrundErste Studien heben den Migrationshintergrund von Menschen in Deutschland als eigenständigen Risikofaktor für eine mangelhafte Mundgesundheit hervor. Ein wichtiger Einflussfaktor könnte hierbei eine niedrigere Mundgesundheitskompetenz von Menschen mit Migrationshintergrund sein.ZielIn diesem Artikel werden Ergebnisse zur Mundgesundheitskompetenz und Mundgesundheit aus der MuMi-Studie (Förderung der Mundgesundheit und Mundgesundheitskompetenz von Menschen mit Migrationshintergrund) vorgestellt.Material und MethodenIn 40 Hamburger Zahnarztpraxen wurden von Patient*innen mit und ohne Migrationshintergrund Daten zu Soziodemografie, Mundgesundheit und Mundgesundheitskompetenz erhoben. Der Zusammenhang zwischen Mundgesundheitskompetenz und Mundgesundheit wurde mittels logistischer Regressionen berechnet. Potenzielle Einflussfaktoren wurden schrittweise in die Berechnungsmodelle eingefügt.ErgebnisseDie Gruppen mit und ohne Migrationshintergrund unterschieden sich signifikant hinsichtlich ihrer Mundgesundheitskompetenz und ausgewählter klinischer Parameter ihrer Mundgesundheit (Approximalraum-Plaqueindex und Kariessanierungsgrad). Die logistischen Regressionsanalysen zeigen einen deutlichen Zusammenhang zwischen Migrationshintergrund, Mundgesundheitskompetenz und Mundhygiene auch unter Berücksichtigung von Bildung und sozioökonomischem Status.DiskussionDer Migrationshintergrund stellt einen eigenständigen Indikator für eine niedrige Mundgesundheitskompetenz und schlechtere Mundgesundheit dar. Dieser Umstand sollte stärker in den Fokus von Forschung und politischen Entscheidungen rücken, um die mundgesundheitliche Chancengleichheit in Deutschland zu erhöhen.

Highlights

  • First investigations indicate a migration background of residents in Germany as a discrete risk factor for poor oral health

  • Wie bereits in anderen Untersuchungen beschrieben [4, 5], scheint der Migrationshintergrund einen eigenständigen Einflussfaktor darzustellen, da die Unterschiede auch nach der statistischen Kontrolle für sozioökonomische und Bildungsfaktoren bestehen bleiben, wobei wir bezüglich der sozioökonomischen Faktoren einschränkend anmerken müssen, dass viele Proband*innen keine Angaben zu ihrem Einkommen machten

  • Institut der Deutschen Zahnärzte im Auftrag von Bundeszahnärztekammer und Kassenzahnärztlicher Bundesvereinigung (2016) Fünfte Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS V) – Kurzfassung

Read more

Summary

Zusatzmaterial online

Die Datenlage zur Mundgesundheit von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund in Deutschland kann als befriedigend bewertet werden [7, 13]. Diese Hypothese zu prüfen, ist unter anderem ein Ziel der MuMi-Studie (Förderung der Mundgesundheit und Mundgesundheitskompetenz von Menschen mit Migrationshintergrund), die seit Juli 2018 über einen Zeitraum von dreieinhalb Jahren am Universitätsklinikum HamburgEppendorf (UKE) durchgeführt wird. Im Rahmen der Studie wird untersucht, ob durch ein digitales migrationssensibles Präventionsprogramm (MuMi-App), das innerhalb des Projekts entwickelt wurde, die Mundgesundheitskompetenz und folglich die Mundgesundheit von MmM verbessert werden können In diesem Artikel werden erste Ergebnisse zur Mundgesundheitskompetenz und Mundgesundheit von Teilnehmenden der MuMi-Studie mit und ohne Migrationshintergrund im Vergleich vorgestellt. Die Zahnarztpraxen erhielten als Aufwandsentschädigung 50 €, die Teilnehmenden ein Mundhygieneset (Zahnbürsten, Mundspülung, Zahnseide)

Soziodemografie und Migrationshintergrund
Zahnmedizinische Untersuchung
Statistische Analysen
Geplante Therapie
Hohes Bildungsniveau
Zusammenhang zwischen Mundgesundheitskompetenz und Mundhygiene
Bildung Motivation Sozialisation Kultur
Ausblick und Fazit
Einhaltung ethischer Richtlinien
Findings
Literatur
Full Text
Published version (Free)

Talk to us

Join us for a 30 min session where you can share your feedback and ask us any queries you have

Schedule a call