Abstract

Ein 73-jähriger Patient wurde aus einem auswärtigen Krankenhaus mit dem Verdacht auf eine Dünndarmblutung zur Videokapselendoskopie übernommen. Aufgrund eines Ventrikelthrombus und eines Myokardinfarktes im Jahre 2005, der mit Koronarstents therapiert worden war, nahm der Patient ASS, Clopidogrel und Marcumar ein. Die umfangreiche endoskopische Diagnostik ergab den Verdacht auf multiple arteriovenöse Malformationen (AVM) im Duodenum und Jejunum. Die gastrointestinalen Blutungen aus wechselnden Lokalisationen hielten trotz Beendigung der antikoagulatorischen Medikation über mehr als 3 Wochen an und erforderten die Transfusion von 30 Erythrozytenkonzentraten. Wegen der Ausdehnung war der Befund für eine Lokaltherapie nicht geeignet, sodass eine intraoperative Intestinoskopie sowie eine Jejunumsegmentresektion erfolgte. Die histologische Untersuchung bestätigte die Verdachtsdiagnose und sicherte einen viszeralen Morbus Osler mit multiplen Herden submuköser Gefäßektasien, überwiegend Venen, teils auch Arterien und Lymphgefäße betreffend, mit fokal stärkeren submukösen, teilweise bis in die Muskelschicht reichenden Einblutungen. In der bisher 3 Monate umfassenden Nachbeobachtungszeit traten keine erneuten Blutungsereignisse auf.

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