Morbillivirus Infections of Seals During the 1988 Epidemic in the Bay of Heligoland:

Abstract

SummaryEight harbour seals (Phoca vitulina), two of them seronegative, six seropositive against PDV and a seronegative grey seal (Halichoerus grypus) were exposed to a low dosis of a cell culture‐propagated phocine distemper virus isolate (PDV 2558 / Han 88). An intranasal route of inoculation was chosen. Clinical signs, resembling those of 1988's seal disease and seroconversion were observed in both seronegative harbour seals. One of them succumbed to the infection. The virus was not transmitted to another susceptible harbour seal which served as in‐contact animal. Virus could be recovered from leucocytes of the diseased seals. Viremia was also present in a seropositive harbour seal that developed mild clinical signs; other seropositive seals were protected from clinical disease. The grey seal showed seroconversion upon inoculation, but did not develop any signs of disease.The humoral immune response of the seals plainly discriminated between homologous (PDV) and heterologous (canine distemper virus, CDV) virus as shown by virus neutralization tests and an antibody‐binding assay (PLA).ZusammenfassungMorbillivirus‐Infektionen bei Robben im Verlauf der Epidemie in der Deutschen Bucht 1988:III. Übertragungsversuche mit einem in Zellkulturen vermehrten phocinen Staupevirus auf Seehunde (Phoca vitulina) und eine Kegelrobbe (Halichoerus grypus): Klinische, virologische und serologische ErgebnisseAcht Seehunde (Phoca vitulina), zwei davon seronegativ, die anderen seropositiv gegen See‐hundstaupevirus (PDV) sowie eine ebenfalls seronegative Kegelrobbe (Halichoerus grypus) wurden einer geringen Dosis des in Zellkulturen vermehrten PDV‐Isolates 2558/Han 88 auśgesetzt. Hierzu wurde ein intranasaler Applikationsweg gewählt. Krankheitserscheinungen, vergleichbar mit solchen, die während des Seehundsterbens 1988 auftraten, sowie Serokonversion entwickelten beide seronegative Seehunde. Eine dieser Robben erlag der Infektion. Das Virus wurde nicht auf einen weiteren, ebenfalls seronegativen Seehund übertragen, der als Kontakttier diente. Virus konnte aus den Leukozyten erkrankter Robben isoliert werden. Eine Virämie wurde auch bei einem der seropositiven Seehunde nachgewiesen, bei welchem leichte Symptome auftraten. Die anderen seropositiven Robben waren vor klinischen Erscheinungen geschützt. Die Kegelrobbe zeigte Serokonversion als Folge der Inokulation, jedoch blieben klinische Erscheinungen aus.Die humorale Immunantwort der Robben konnte eindeutig zwischen homologem (PDV) und heterologem (Hundestaupe, CDV) Virus unterscheiden, wie aus Versuchen zur Virusneutralisation und einem Antikörperbindungstest (PLA) hervorging.