Abstract

HintergrundTrotz erheblicher Fortschritte in der laryngologischen Forschung gibt es eine Reihe von (benignen) Stimmlippenerkrankungen, die kausal nicht therapierbar sind. Das liegt an der eingeschränkten Zugänglichkeit sowie der sensiblen Mikroarchitektur der Stimmlippen, die nicht auf zellulärer Ebene erforscht werden können. Das pathophysiologische Verständnis endet dadurch häufig in der makroskopischen Ebene, die Folgen von Interventionen werden großteils endoskopisch oder mit indirekten Methoden evaluiert.FragestellungIm nachfolgenden Beitrag stellen die Autor(inn)en biotechnologische State-of-the-Art-Methoden vor, die in der laryngologischen Forschung Anwendung finden, verbunden mit praktischen Beispielen.ErgebnisseTierversuche und Zellkulturexperimente haben in den letzten Jahren zu einer signifikanten Wissenserweiterung beigetragen, dies insbesondere in den Bereichen Stimmlippeninflammation und -narbenbildung. Dem Stimmlippenfibroblasten, als wichtigstem zellulärem Bestandteil der Lamina propria, kommt dabei eine zentrale Rolle zu.SchlussfolgerungenMittlerweile besteht bei einigen Krankheitsbildern ein tieferes Verständnis von Makroanatomie und Makropathophysiologie als je zuvor. In-vitro-Versuche zeigten beispielsweise, dass Stimmlippenfibroblasten in einem inflammatorischen Setting weniger profibrotische und proinflammatorische Zytokine sezernierten, wenn sie Vibrationen ausgesetzt sind. Umgesetzt auf die Klinik könnte das bedeuten, dass eine frühe Stimmaktivierung nach operativen Eingriffen an den Stimmlippen zu besserer Heilung und besseren stimmlichen Ergebnissen führt. Unsere Vision lautet, dass die molekulare Laryngologie ein gesichertes Fundament an Wissen bereitstellen soll, auf das in weiterer Folge klinische Studien aufgebaut werden können.

Highlights

  • Despite considerable advances in laryngological research, there is still a plethora of vocal fold pathologies that cannot be treated causally

  • This is due to the limited accessibility

  • which cannot be investigated at a cellular level

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Summary

Ein neues Kapitel im Verständnis laryngealer Erkrankungen

Die Stimmlippen (SL) des Menschen sind einzigartigen mechanischen Belastungen ausgesetzt. » Die laryngeale Mukosa spielt eine herausragende Bedeutung für die Stimmproduktion. Insbesondere die laryngeale Mukosa spielt eine herausragende Bedeutung für die Stimmproduktion, was sich eindrucksvoll im Fall einer ein- oder beidseitigen SL- Narbe (bei der die Schwingung stark eingeschränkt ist) akustisch manifestiert. Darauf aufbauend gehen die Autor(inn)en auf benigne Veränderungen der SLMukosa, insbesondere der funktionell wichtigen Lamina propria, näher ein, wohl wissend, dass viele Erkrankungen vom SL-Epithel Die Diagnose und phonochirurgische Therapie einer SLZyste oder eines SL-Polypen stellen in den meisten Fällen kein Problem dar. Es gibt aber auch eine Reihe von benignen SL-Veränderungen, bei denen eine chirurgische Therapie zwar zu einer Verbesserung der Symptome, aber keiner Restitutio ad integrum führt. Beispiele hierfür sind die zuvor genannten SLNarben, aber auch ein Sulcus glottidis oder in manchen Fällen das ReinkeÖdem

Herausforderungen in der Stimmlippenforschung
Alternative Modelle
Mikroanatomie und Mikrophysiologie
Spezifische Krankheitsbilder
Einhaltung ethischer Richtlinien
Literatur
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