Abstract

Based on the material of the toponomastic dictionary of the Canton of Bern, or Ortsnamenbuch des Kantons Bern (BENB), this article first aims to describe how the final -i in today’s Swiss German dialects, as in müli ‘mill’, is represented in sources from the medieval era until the sixteenth century. It appears that the classical Middle High German -e grapheme is hardly found in our data, while -i is used throughout this entire period and beyond. However, it is shown that this becomes more complex whith respect to noun composition.
 Moreover, the historical relation between the short and long Swiss German forms loui – louene ‘avalanche’ and rüfi – rufene ‘landslide’ is discussed.

Highlights

  • Based on the material of the toponomastic dictionary of the Canton of Bern, or Ortsnamenbuch des Kantons Bern (BENB), this article first aims to describe how the final -i in today’s Swiss German dialects, as in müli ‘mill’, is represented in sources from the medieval era until the sixteenth century

  • Den Anstoss zur dieser Untersuchung gab eine Beobachtung:[1] Für gewöhnlich kann die in den Wörterbüchern angegebene mhd

  • Dass die in der ganzen deutschen Schweiz (und darüber hinaus, cf. etwa den VALTS (III, 190) für dieöstlich angrenzenden Gebiete) gebräuchliche Form müli nicht regelkonform aus mhd. müle entstanden sein kann, das mit der zu erwartenden Apokope in keinem anderen Ergebnis als †mül enden könnte

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Summary

Müli im Idiotikon

Das Lemma Müli im Idiotikon (IV, 188–191, gedruckt 1896) ist angesetzt als „Mülli“, wobei die Schreibung offenbar die bewahrte Vokalkürze abbilden soll, die vor dem Hintergrund der gelängten Mühle im Standarddeutschen auffällig ist. (Evidenz für eine gesprochene Geminata besteht jedenfalls nicht.) Der Artikel erstreckt sich über knapp fünf Spalten, wovon zwei. Gerade angesichts der unerwarteten Schreibung mit Geminata, die weder im Mhd. noch in den heutigen Mundarten ihren Grund hat, sowie der Tatsache, dass im Artikel auch viele unabgekürzte Mülli-Schreibungen erscheinen, scheint eine grössere Vorsicht angebracht.) Von den verbleibenden neun Belegen sind vier (darunter der zweitälteste in der Liste) Pluralformen und darum für die gestellte Frage nach -i im Auslaut höchstens beschränkt aussagekräftig. Interessant ist immerhin das Nebeneinander von müllinen und ziechmüllen in derselben Quelle (Christian Wurstisens Basler Chronik, Basel 1580): Es zeigt, dass dem Autor (oder dem Drucker) sowohl die ortsübliche, gesprochene Form wie eine wohl als schriftsprachlich zu bezeichnende zur Verfügung standen und er beide abwechselnd nebeneinander gebrauchen konnte. Nun stellt die Auswahl für das gedruckte Buch natürlich nicht die ganze Datenbasis der Idiotikon-Redaktion dar, und wir beschränkten uns auf die Quellen bis zum 15. XII, 1629–1645) etwa umfasst gut 16 Spalten, immerhin mehr als doppelt so viele wie bei Müli

Historische Lautlehre anhand des Ortsnamenbuchs des Kantons Bern
Sonderfall Kompositum
Schluss

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