Abstract

Midazolam hat in der Kleinkindprämedikation an Bedeutung gewonnen. Zur Umgehung der intramuskulären Gabe wurden die orale und rektale Applikationsform propagiert. In einer randomisierten Einfach–Blind–Studie sollten beide Methoden miteinander verglichen werden. 60 Kleinkinder, die sich elektiven operativen Eingriffen unterziehen mußten, wurden entweder mit 0,3 mg/kg KG Midazolam oral oder 0,5 mg/kg KG derselben Substanz rektal in 5 ml NaCl auf Abruf von der Station prämediziert. Es wurden zu definierten Meßzeitpunkten psychologische, verhaltensmäßig motorische und physiologische Meßparameter gemessen. Bei vergleichbaren anthropometrischen Daten und operativen Eingriffen fanden sich keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der physiologischen Streßparameter. Bei der Übergabe an der Schleuse, einem bekannt kritischen Zeitpunkt wies rektales Midazolam signifikante Vorteile gegenüber oralem Midazolam auf. Auch die Narkoseeinleitung war erleichtert. Postoperativ wurden bei oral prämedizierten Kindern signifikant häufiger Übelkeit und Erbrechen beobachtet. – Obgleich die vorliegenden Ergebnisse in der rektal prämedizierten Gruppe dosisabhängig sein können, scheint die rektale Prämedikation üblicherweise aufgrund schnellerer Resorption des Pharmakons Vorteile aufzuweisen. Die hohe Häufigkeit postoperativer Übelkeit und Erbrechens bei oraler Prämedikation muß im Hinblick auf die Aspirationsgefahr zu denken geben und bedarf weiterer Untersuchungen.

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