Abstract

ZusammenfassungDer Beitrag untersucht, inwiefern sich der „Nahostkonflikt“ auf das Sicherheitsgefühl von in Deutschland lebenden Jüdinnen und Juden auswirkt. Ausgehend vom Theorieansatz der „politisch-kulturellen Gelegenheitsstrukturen“ untersuchen wir, ob das „Nahostkonflikt“ bezogene Sicherheitsgefühl davon abhängt, wie offen oder geschlossen diese Strukturen von den (potenziell) Betroffenen wahrgenommen werden. Unsere Befunde zeigen, dass je günstiger die Gelegenheiten für antisemitische Mobilisierung erscheinen, desto negativer wirkt sich der „Nahostkonflikt“ auf die hiesige jüdische Gemeinschaft aus, weil in der Wahrnehmung der Betroffenen antisemitische Übergriffe nicht angemessen thematisiert und juristisch verfolgt werden. Mittels Daten einer Online-Befragung von in Deutschland lebenden Jüdinnen und Juden (n = 295) weisen wir nach, dass vor allem die Befürchtung, die Bevölkerungsmeinung gegenüber Jüdinnen und Juden in Deutschland hinge mit dem sogenannten „Nahostkonflikt“ eng zusammen, zu einem stärkeren „Nahostkonflikt“ bezogenen Bedrohungsgefühl beiträgt. Misstrauen in die Fähigkeit von Gerichten und Medien, auf Antisemitismus angemessen zu reagieren, sind weitere statistisch signifikante Korrelate.

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