Abstract

Diese Arbeit untersucht die wirtschaftlichen Folgen von Ehescheidungen in Deutschland anhand von Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP). Unsere Analyse der Auflösung ehelicher und nicht-ehelicher Lebensgemeinschaften aus den Jahren 1984-1999 zeigt deutliche Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern, wenn sich Männer und Frauen trennen. Als Resultat der vielfältigen trennungsbedingten Veränderungen (Haushaltszusammensetzung, Finanzen, Erwerbsbeteiligung, Wohnungsmobilität) verfügen Frauen im Durchschnitt über ein geringeres Haushaltseinkommen als während der Ehe, insbesondere dann, wenn man die Anzahl der abhängigen Familienmitglieder berücksichtigt, die von diesem geringeren Einkommen leben müssen. Die Daten belegen weiterhin, dass eigene Erwerbstätigkeit und öffentliche Transferzahlungen die hauptsächlichen Einnahmequellen darstellen, während private Unterhaltszahlungen eine eher untergeordnete Rolle spielen. Dabei scheint es so zu sein, als ob der konservative, aber dennoch relativ großzügige deutsche Sozialstaat mit seinen Transferzahlungen extreme negative Konsequenzen von Trennung und Scheidung abdämpft. Die Anhebung dieser Transferzahlungen ist jedoch angesichts leerer öffentlicher Kassen keine realistische Politikalternative. Die Politik sollte vielmehr entsprechende Maßnahmen ergreifen, um Frauen eine Erwerbsarbeit zu erleichtern, so dass sie sich aus eigener Kraft gegen die wirtschaftlichen Risiken von Trennung und Scheidung absichern können.

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