Abstract

Abstract. The paper outlines an approach to right wing populism in recent years not only in critizing the use of so called alternative facts but using the concept of a regressive modernisation as a debate which includes populist movements into a broader social theory and diagnosis of western societies. The evolution of regressive modernisation reveals both, the success of a neoliberal globalization and a rise of marginality and perceived dangers of a downward mobility. These findings are used in order to explain certain transformations of academic fields in general and social geography in particular. It is argued that the success of postmodern geographies may be seen as an overcoming of hegemonic discourses of positivism as well as of marxism, but was and is unable to counteract geographies of recent right wing populism. Even the positions of the „march for science“ which has been a major initiative to fight for academic integrity are seen as not being sufficient to rebuilt an „antipopulist“ social geography. This situation leads to some suggestions and recommendation for further work in this field.

Highlights

  • Krisensymptome und gesellschaftliche Unsicherheiten werden von der gesellschaftspolitischen Linken häufig diskursiv vorangetrieben, um beispielsweise die soziale Ungleichheit zu kritisieren, die von Konservativen stillschweigend akzeptiert oder die im neoliberalen Diskurs sogar als Leistungsmotor empfohlen wird

  • Diese werden durch eine populistische Rahmung in einer sich antielitär und kommunitaristisch inszenierenden politischen Bewegung verbunden

  • Die modernistische Auffassung des wissenschaftlichen Wissens geht in ihrer Konsequenz von einer Überlegenheit ihrer Vorstellung gegenüber anderen Wissenskonzepten aus, wodurch auch der Anspruch legitimiert werden kann, ein wissenschaftlich angeleiteter gesellschaftlicher Wandel sei fortschrittlich

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Summary

Einleitung

Die Gegenwart ist sicherlich nicht arm an Krisen. Zu nennen sind die bereits länger währenden Wirkungen der Finanzund Wirtschaftskrise, die geopolitischen Krisen und Konflikte, die Eurokrise und das mögliche Auseinanderfallen der EU durch den Brexit, die aktuellen Wahlergebnisse mit den Erfolgen des Rechtspopulismus, die mit der Wahl Donald Trumps einen nicht für möglich gehaltenen Höhepunkt erfahren haben. Um diese Zusammenhänge zu verdeutlichen, geht der Beitrag von vier Thesen aus: Als erstes soll das Aufkommen des Rechtspopulismus verstanden werden als Ausdruck gesellschaftlicher Verhältnisse, in denen kollektive Bindungen verloren gegangen sind und Gruppen entstanden sind, die sich politisch nicht repräsentiert fühlen. Diese von Nancy Fraser (2017) vorgetragene These mit Bezug zur Situation in den USA wird hier unter Bezugnahme der Kategorie der regressiven Moderne von Oliver Nachtwey (2016) auf deutsche Verhältnisse übertragen Die zweite These bezieht sich auf die Übertragung der Kategorie der „Künstlerkritik“, die von Luc Boltanski und Eve Chiapello (2003) in ihrer Arbeit über den „neuen Geist des Kapitalismus“ entwickelt worden ist. Schließlich und viertens steht die gegenwärtige Diskussion über die Sozialgeographie demnach einer paradoxen Situation gegenüber: Der „March for Science“ bekämpft rechte Momente des Postfaktischen mit einem Wissensbegriff, den dieses Fach als überwunden und als rückschrittlich ansieht. Vielmehr erfolgt ein Plädoyer für die Einheit angesichts einer akzeptierten Vielfalt der Stimmen

Populismus als Ausdruck der regressiven Moderne
Zum Begriff der regressiven Modernisierung
Rechtspopulismus als Ausdruck der regressiven Moderne
Die Sozialgeographie in der regressiven Moderne
Postmoderne Transformation der Sozialwissenschaft
Postmoderne Transformation der Sozialgeographie
Literatur
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