Abstract

Die Bulbushypotonie nach Trauma (3 % nach Bulbuskontusion, 50–74 % nach offener Augenverletzung) kann schwere sekundäre Schäden des Bulbus zur Folge haben. Neben Hornhautfalten, Ziliarkörper- und Aderhautabhebung, Stauungspapille e vacuo und Makulasternfalten kann die Schrumpfung des Auges zu einer erheblichen Visusminderung führen. Konsekutiv kann das kontralaterale Auge mit einer okulären Hypertension reagieren. Die Ursache der Hypotonie muss diagnostiziert und kausal behandelt werden. Wenn mehr als 210 Grad des Ziliarkörpers verbleiben, ist ein Bulbuserhalt möglich. Häufige Ursache der posttraumatischen Hypotonie ist eine Zyklodialyse. Kleinere Zyklodialysespalten verschließen sich unter Zykloplegie, größere werden chirurgisch versorgt. Die Zyklopexie kann mit einer primären Wundversorgung oder auch einer Pol-zu-Pol-Chirurgie kombiniert werden. Alternativ sind bei persistierender Hypotonia bulbi eine Silikonölendotamponade bzw. eine Okklusion des Schlemm-Kanals möglich. Die posttraumatische Bulbushypotonie ist komplex und bedarf einer exakten Diagnostik, um ihre Ursachen differenziert und gezielt behandeln zu können.

Highlights

  • Der Hornhaut wie in einem weichen Schwamm einsinkt und somit die Druckmessung nach unten verfälscht [15, 17]

  • In addition to corneal folds, ciliary body and choroidal detachment, papilledema e vacuo and macular folds, the shrinking of the eye can lead to substantial visual impairment

  • The contralateral eye may react with ocular hypertension

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Summary

Cave Eine primäre Enukleation nach Trauma sollte vermieden werden!

Das Interesse der jungen Ophthalmochirurgen, die Techniken der Maximalrekonstruktionschirurgie zu erlernen, ist ungebrochen. Andererseits muss auch beachtet werden, dass eine dicke Hornhaut nicht immer eine Korrektur des Druckwertes nach unten nach sich zieht, da bei einer ödematösen Hornhaut der Messkolben des Applanationstonometers auf Physiologisch bedeutsam für die Aufrechterhaltung des IOD ist das Gleichgewicht zwischen der Produktion und dem Abfluss des Kammerwassers. Die Bulbushypotonie kann akut nach dem Trauma durch den Parazenteseeffekt und den unkontrollierten Abfluss von Kammerwasser oder einen Glaskörperprolaps in die Wunde verursacht sein. Ein kleiner Parazenteseeffekt kann durch Abflachung der Vorderkammer auch zu einem Winkelblock mit sekundärem Druckanstieg infolge einer Tamponade der Wunde durch Iris oder Ziliarkörper führen. Ebenso kann das Auge nach einer erfolgreichen primären Wundversorgung keinen Druck aufbauen, wenn ein angeschnittener oder abgerissener Ziliarkörper nicht direkt (unter Sicht durch die Sklerawunde chirurgisch fixiert wurde) [2]. Tag nach Trauma aus der Vorderkammer entfernt werden, ein Auge mit Red-ball-Hyphäma sollte spätestens am 6. Der in die Wunde inkarzerierte Glaskörper bildet eine Leitschiene für die Fistulation des Kammerwassers nach außen [1]

Cave Auch bei weichem Traumaauge muss eine Fistulation ausgeschlossen werden!
Cave Eine MRT ist bei metallischem Intraokularfremdkörper obsolet!
Cave Die Bulbushypotonie kann eine OHT des kontralateralen Auges induzieren!
Findings
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