Abstract

ZusammenfassungDie Sepsis als klinische Manifestation einer lebensbedrohlichen Infektion gehört weltweit zu den häufigsten maternalen Todesursachen im Rahmen von Schwangerschaft und Geburt. Das rasche Erkennen sowie der Beginn einer antibiotischen Therapie und Volumensubstitution sind entscheidend in der Therapie. Bei persistierender Hypotonie sollten Vasopressoren zum Einsatz kommen. Eine engmaschige fetomaternale Überwachung ist wichtig. Bei einer Chorioamnionitis ist die Entbindung indiziert. Eine Sepsis ist keine Kontraindikation für die Steroidgabe zur fetalen Lungenreifungsinduktion. Die Definition der Sepsis und deren Therapie entspricht in der Schwangerschaft den Kriterien bei Nichtschwangeren. Die Beurteilung der Organdysfunktion kann mittels SOFA(„sequential organ failure assessment“)-Score ermittelt werden. Die häufigsten Ursachen für eine Sepsis in der Schwangerschaft sind eine Chorioamnionitis, eine Pyelonephritis mit Urosepsis und ein exazerbierter Infekt der Atemwege. Gerade Schwangere sind aufgrund der veränderten Atem- und Lungenphysiologie prädisponiert für schwere Verläufe. Eine Sepsis im Rahmen einer Appendizitis ist selten, kann dennoch auftreten, da die Diagnose der Appendizitis in der Schwangerschaft meist verzögert gestellt wird und Perforationen deshalb häufiger vorkommen. Bei Fieber und einer entsprechenden Anamnese (z. B. Reisen) muss auch an bei uns seltenere Krankheiten, wie z. B. Malaria, gedacht werden.

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