Abstract

Der Körper ist das Tor zur Stimmtherapie. Die Haltung des Körpers, seine Bewegung, der individuelle Tonus des Menschen – dies alles prägt unsere Stimme bis in die feinsten Nuancierungen hinein. Die Körperarbeit mit dem Fokus auf der Spannungsregulierung ist daher der Königsweg, um unser Klanginstrument Körper so zu formen, das die Stimme allen kommunikativen, wie auch ästhetischen Anforderungen gerecht wird. Daher fanden Elemente von unterschiedlichen Körpermethoden Eingang in die Stimmtherapie, die Wesentliches gemeinsam haben. Sie setzen einerseits am muskulären Tonus an, beziehen aber gleichermaßen den vegetativen und psychischen Bereich mit ein. Auf dieser Basis kann sich eine flexible Abstimmung zwischen Körperhaltung, Atmung, Stimmgebung und Lautbildung entwickeln, Grund- und Arbeitsspannung stehen in einem angemessenen Verhältnis, die Balance zwischen Innen- und Außenwelt harmonisiert sich. Einleitend werden unterschiedliche Spannungsverhältnisse erörtert, normale wie pathologische Abläufe. Danach folgt ein Überblick über die Methoden der Progressiven Relaxation nach Jacobson, der Funktionellen Entspannung nach Fuchs, der Alexander-Technik, der Feldenkrais-Methode, der Eutonie nach G. Alexander und der Atemarbeit nach Middendorf. Bei allen therapeutischen Interventionen ist jedoch immer zu berücksichtigen, dass individuelle Ausgangslagen unterschiedliche Einstiegswege in die Stimmtherapie nicht nur möglich, sondern in der Regel auch notwendig machen. Bei der Auswahl der richtigen Methode spielt, neben der Erfahrung des Therapeuten, nicht nur die Art der Stimmerkrankung eine Rolle, sondern immer auch die Persönlichkeitstruktur des Patienten.

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