Abstract

Im Zeitalter budgetierter Ressourcen ist an der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UK‐SH), Campus Kiel, untersucht worden, ob mit den G‐DRG-Erlösen für komplikationsfreie gynäkologische Eingriffe (vaginale, abdominale und pelviskopische Hysterektomie [HE]) kostendeckend gearbeitet werden kann. In den Jahren 2005 und 2006 wurden alle durchgeführten HE und 2007 alle pelviskopischen HE retrospektiv untersucht. Die Personalkosten, die Leistungen anderer Institute und Sachkosten wurden präzise erhoben. Infrastrukturkosten und die Kosten der medizinischen Dokumentationsarbeit wurden inhaltlich bei der Beurteilung der Erlöse im Beobachtungszeitraum berücksichtigt. Es wurden 451 HE in den Jahren 2005 und 2006 durchgeführt: 189 vaginal, 211 abdominal und 53 pelviskopisch. 59 Eingriffe wurden ausgewertet (30 vag. HE, 29 abd. HE). Im Jahr 2007 wurden 65 laparoskopische HE durchgeführt, 20 davon wurden ausgewertet. Die Kosten einer vaginalen HE belaufen sich auf 2376,36 Euro, die einer abdominalen HE auf 2814,98 Euro und die einer pelviskopischen HE auf 4076,37 Euro. Der G‐DRG-Erlös betrug 2005 3521,86 Euro, 2006 3351,12 Euro und 2007 3466,28 Euro. Die Personalkosten liegen bei 36 % der Gesamtkosten. Die Kosten für andere Institute belaufen sich auf 24 % der Gesamtkosten. Die pelviskopische HE dauert signifikant länger als die vaginale und abdominale HE (67,27 min/99,41 min/159,5 min). Die stationäre Aufenthaltsdauer liegt bei 7,47 Tagen (vaginale HE), 8,59 Tagen (abd. HE) und 5,33 Tagen (lap. HE) im Mittel. Die Anästhesiekosten verursachen zwischen 15–18 % der Gesamtkosten und den Großteil der Kosten anderer Institute (75 %). Infrastrukturkosten belaufen sich tatsächlich höher als angenommen (ca. 33 statt 30 % der Gesamtkosten). Die Dokumentationsarbeit macht bis zu 40 % der täglichen Arbeitszeit aus. Ein kostendeckendes Arbeiten erscheint nur auf den ersten Blick möglich. Infrastrukturkosten und die Zeit der ärztlichen Dokumentationsarbeit belasten das Ergebnis immens. Personalkosten bilden den größten Kostenpool und bieten das größte Einsparpotenzial. Die Perfektion der Operation und eine verkürzte Schnitt-Naht-Zeit verringern die Kosten, werden aber mit dem hohen Preis einer verschlechterten Ausbildung und Verlagerung der Kosten in die Zukunft erkauft.

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