Abstract

Auf dem diesjährigen ASCO wurde versucht, eine Verbesserung der individualisierten Therapie zu erreichen. Im Bereich der adjuvanten Therapie des Mammakarzinoms wurden vor allem spezielle Fragestellungen und Subgruppenanalysen präsentiert. So z. B. zum Einfluss von CYP2D6-Inhibitoren auf die Wirksamkeit von Tamoxifen. Aufgrund diskrepanter Ergebnisse scheint die Bedeutung jedoch noch unklar. In der palliativen Behandlung des Mammakarzinoms konnte die Ribbon-1-Studie belegen, dass die Kombination von Bevacizumab neben dem Taxan auch mit einem Anthrazyklin oder Capecitabin das progressionsfreie Überleben in der First-Line-Behandlung verlängert. PARP-Inhibitoren scheinen v. a. in der Therapie des triple-negativen Mammakarzinoms einen Vorteil im Vergleich zu reinen Zytostatikatherapien zu erzielen – dies konnten erste Phase-II-Studien unter Beweis stellen. In der Primärtherapie des Ovarialkarzinoms bleibt die Kombination aus Carboplatin und Paclitaxel Standard. Eine Verbesserung durch die Addition einer 3. Substanz konnte auch in der OVAR-9-Studie nicht erreicht werden. Erstmals konnte mit der Studie MRC OV05/EORTC 55955 der Effekt der CA-125-Bestimmung in der Nachsorge auf das Gesamtüberleben dargestellt werden. Hierbei zeigte sich keine Überlebensverlängerung. In der Rezidivtherapie wurde mit der „TOWER“- und der „CALYPSO“-Studie versucht, wirksame neue Chemotherapien mit günstigeren Nebenwirkungsprofilen zu etablieren. Die „CALYPSO“-Studie konnte so mit der Kombination aus PLD und Carboplatin eine neue Alternative in der Behandlung des platinsensiblen Ovarialkarzinomrezidivs aufzeigen. In der Behandlung des Zervixkarzinoms konnte durch die zusätzliche Gabe von Gemcitabin sequenziell und simultan zum Standard eine Verlängerung des Gesamtüberlebens und des progressionsfreien Überlebens erreicht werden, jedoch um den Preis einer deutlich gesteigerten Toxizität. Eine Entwicklung in der Therapie des Endometriumkarzinoms war der zielgerichtete Einsatz von Fulvestrant in einer Phase-II-Studie. Es zeigte sich eine gute Wirksamkeit und ein akzeptables Nebenwirkungsprofil für die Monotherapie bei Patientinnen mit positivem Rezeptorstatus. Schließlich konnte mit der GOG 179 das individualisierte Konzept des Sentinel-Lymphknotens beim Vulvakarzinom weiter unterstützt werden.

Full Text
Published version (Free)

Talk to us

Join us for a 30 min session where you can share your feedback and ask us any queries you have

Schedule a call