Abstract

Fragestellung: Die transvaginale Sonographie stellt die derzeit empfindlichste bildgebende Methode für die Erkennung und Dignitätseinschätzung von Adnextumoren dar. Aufgrund einer relativ geringen Treffsicherheit bei IMP-Tumoren und Karzinomen im Frühstadium sowie einer oft unzulänglichen Spezifität bei der Abgrenzung benigner Prozesse scheint jedoch eine Ergänzung dieses Verfahrens sinnvoll. Die farbkodierte Dopplersonographie als relativ neue Methode zur qualitativen und quantitativen Erfassung der Tumorvaskularisierung kann möglicherweise die diagnostische Aussagekraft der B-Mode Sonographie verbessern. Die vorliegende Studie wurde mit der Zielsetzung durchgeführt, die Treffsicherheit der Sonographie und der Farb-Doppler-Sonographie bei der Differenzierung benigner und maligner Ovarialtumoren zu evaluieren und in der statistischen Analyse zu überprüfen, inwieweit sich beide Methoden in ihrer diagnostischen Aussagekraft ergänzen. Material und Methodik: Bei 63 Patientinnen mit unklaren Adnexbefunden wurde eine transvaginale Ultraschalluntersuchung präoperativ durchgeführt. Es wurden die in der Literatur gebräuchlichen Kriterien für die Sonomorphologie angewandt und die quantitativen und qualitativen Kriterien der Dopplersonographie beurteilt. Die Resultate beider Verfahren wurden anschließend mit dem histologischen Ergebnis korreliert. Bei der statistischen Auswertung der Untersuchungsergebnisse wurden nach univariater Analyse die signifikanten Einzelparameter mit der multiplen logistischen Regression auf ihre Unabhängigkeit geprüft. Ergebnisse: Von den 63 untersuchten Adnextumoren wurden im histologischen Präparat 41 als benigne und 22 als maligne klassifiziert. Die isolierte sonomorphologische Beurteilung erreichte alleine mit dem Nachweis eines soliden Anteils eine Sensitivität von 95% und eine Spezifität von 68% entsprechend einer Treffsicherheit von 78%. Durch die Kombination mit anderen Kriterien (Multivarianzanalyse) konnte keine weitere Steigerung der Treffsicherheit erreicht werden. Bei der Dopplersonographie konnte mit der Darstellung der Gefäßverteilung (zentrale Vaskularisation) die beste Diskriminierung erzielt werden, die quantitativen Flußparameter zeigten dagegen eine geringere Bedeutung. Nach Kombination der signifikanten sonographischen und dopplersonographischen Parameter konnte die Treffsicherheit auf 90% gesteiKriterien waren dabei nach multivariater Analyse der Nachweis eines soliden Anteils sowie der Nachweis von Vaskularisation in diesen soliden Arealen (zentrale Vaskularisation). Schlußfolgerung: Die Sonographie und die Farbdoppler-Sonographie erreichten in vorliegender Studie eine hohe Validität zur präoperativen Dignitätseinschätzung von Ovarialtumoren. Die Kombination der statistisch signifikanten Kriterien steigert nach entsprechender Gewichtung deutlich die diagnostische Aussagekraft beider Methoden.

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