Abstract
Die Katastrophe von Fukushima stürzte die zivile Kernenergienutzung in eine ihrer bis dato schwersten Krisen und ist somit ohne Zweifel das prägende Ereignis des Atomkraftdiskurses der jüngeren Zeit. Jedoch eröffnen die Umstände des Unglücks, nämlich die Verschränkung von Naturkatastrophe und technologischer Katastrophe, verschiedene Möglichkeiten seiner Darstellung vor dem Hintergrund nationaler Atomkraftdiskurse. Gegenstand des vorliegenden Artikels ist die kontrastive Analyse der Frames und Argumentationsmuster in den offiziellen Katastrophendiskursen der deutschen und französischen Regierung. Im Zentrum des Interesses stehen dabei sowohl die diskursive Verortung der Ereignisse im Spannungsfeld zwischen Reaktorunfall und Reaktorkatastrophe einerseits und Natur- und Atomkatastrophe andererseits, sowie die argumentative Rekonstruktion der Umstände, die schlussendlich zur Katastrophe führten.
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