Abstract

Vor der Verbesserung der gesetzlichen Regelungen zur Verwendung von jodiertem Speisesalz in der BRD 1993 war der Jodgehalt der Nahrungsmittel zu niedrig, um den physiologischen Jodbedarf (100-200 µg pro Tag) zu decken. Vor 1990 bestand für > 90 % der Bevölkerung ein Jodmangel Grad I bis III. Die Verwendung von jodiertem Speisesalz in fast 80 % der Haushalte und insbesondere im Nahrungsmittelgewerbe, vor allem bei Bäckern und Metzgern und in der Gemeinschaftsverpflegung hat zu einer deutlichen Verbesserung, aber noch nicht zu einer Normalisierung der Jodversorgung geführt. Erwachsene über 30 Jahre haben immer noch in > 30 % pathologische Schilddrüsenbefunde (Strumen, Schilddrüsenknoten), während bei Kindern und Jugendlichen die Jodversorgung heute fast normalisiert ist und die Strumahäufigkeit drastisch abgenommen hat. Risikogruppen des Jodmangels sind noch immer Schwangere und stillende Mütter sowie Single-Haushalte. Inadäquate (> 300 µg) und exzessive Jodzufuhr (> 500 µg pro Tag) sollte vermieden werden, da bei exzessiver Jodzufuhr unerwünschte Effekte möglich sind.

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