Abstract
Was bedeutet Dekolonisierung für die deutschsprachige Theaterwissenschaft? Und wie lässt sich postkoloniale Kritik nachhaltig implementieren? Anhand von Erfahrungen dreier Theaterschaffender werden in diesem Beitrag Ausbildung, Theaterkritik und Publikum in Bezug auf ‚race‘ und Rassifizierung kritisch untersucht. Es wird der Frage nachgegangen, welche Auswirkungen ein nicht aufgearbeitetes koloniales Erbe der Epistemologien und Methodologien für die Theaterpraxis haben können. Im Fokus der Auseinandersetzung stehen Seh- und Wahrnehmungsgewohnheiten und unausgesprochene Annahmen über das Publikum sowie Prozesse des Otherings und der Rassifizierung. Der Beitrag plädiert schließlich für eine Anerkennung der bereits bestehenden, aber marginalisierten Wissensbestände und Wissensproduktionen hinsichtlich postkolonialer und dekolonialer Ansätze in der deutschsprachigen Wissenschaftslandschaft, mit Hilfe derer die deutschsprachige Theaterwissenschaft dezentriert werden könnte.
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